Allgemeinen Studiengebühren in Deutschland

  • Hochschulrektorenkonferenz will Haushalte mit allgemeinen Studiengebühren sanieren


    Für den Anfang 500 Euro pro Semester, später gern auch mehr: Auch die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) macht sich jetzt für allgemeine Studiengebühren stark. Rektoren-Chef Peter Gaehtgens hält das für "zumutbar und angemessen", nach den ersten zwei Jahren sollen sogar 1000 bis 3000 Euro pro Semester fällig werden.


    Quelle & weiter lesen: [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,303438,00.html]Spiegel.de[/URL]

    Bei jedem Atemzug stehen wir vor der Wahl,
    das Leben zu umarmen oder auf das Glück zu warten.

    Einmal editiert, zuletzt von maxxx ()

  • Aaaah! 8o Warum die denn auch noch?!? :wand: :wand: :wand:

    "Hope is not the conviction that something will turn out well, but the certainty that something makes sense regardless of how it turns out." :drueck:
    ~ Vaclav Havel

  • Inzwischen rechnen nicht nur die unionsgeführten Länder sondern auch SPD regierte Länder mit dem baldigen Fall des Verbots von Studiengebühren. Für diesen Fall ist mit allgemeinen Studiengebühren in vierstelligen Höhen zu rechnen. Im Interview mit dem [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,311369,00.html]Spiegel[/URL] sprach Hamburgs Wirtschaftssenator über seine Vorstellung von Studiengebühren.


    So sprach er vone inem Modell bei dem Studierende zur Finanzierung ein zinsgünstiges Darlehen erhalten sollen das nach dem Berufseinstieg zurückgezahlt werden müsse. Die Höhe der Rückzahlung hänge vom Einkommen ab. Damit soll niemand vom Studium abgehalten werden, nur ist die Frage wie jedes Bundesland das selbst handhabt, ob es wirklich ein flächendeckendes System geben wird. Einige Bundesländer planen ja u.a. auch studienfachbezogene Gebühren, also höhere Gebühren für bestimtme Fächer und das sei höchst unfair.

  • Bundespräsident Köhler hat sich klar für Studiengebühren ausgesprochen um die Qualität der Bildung zu verbessern. In anderen Ländern seien Gebühren längst üblich. Köhler schränkte jedoch ein man müsse ein leistungsfähiges Stipendiensystem einführen dass es guten Jugendlichen aus ärmeren Eltenrhaus auch ermöglich kostenlos zu studieren. Die Unionsländerplanen Gebühren in Höhe von mindestens 500 Euro pro Semester.


    Bundesbildungsministerin Buhlmann hingegen kündigte ein SPD Modell an, mit einer Art Gutschein die ein kostenloses Erststudium ermöglichen soll.


    Das Zentrum für Hochschulentwicklung rechnete derweil vor dass mit den Einnahmen aus Studiengebühren die Qualität des Lernens verbessert werden könnte: Würde das Geld komplett in wissenschaftliche Mitarbeiter investiert würden pro Mitarbeiter statt 35 nur noch 22 Studenten betreut werden müssen.


    Mehr dazu bei [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,312086,00.html]Spiegel Online[/URL].


    Leider hat das CHE dabei ganz vergessen dass genau das nicht passieren wird, denn die Hochschulen werden vermutlich das wenigste Geld davon sehen (wie heute schon bei den Rückmeldegebühren). In Berlin beispielsweise sind die Studiengebühren komplett für den maroden Berliner Haushalt eingeplant, die Unis sehen keinen Cent mehr, im Gegenteil deren Etat wurde jüngst ja nochmals enorm beschnitten und es gibt bestimmt bei allgemeinen Gebühren nicht plötzlich eine Etaterhöhung, nicht bei dem Haushalt :rolleyes:

  • Naja jetzt wirds euch so wie uns ergehen. Ausnahmsweise ist man Österreicher der Vorreiter zwischen GER und AUT. Bei uns wurde am Anfang auch viel heiße Luft gemacht und letztendlich konnte das auch nichts ändern. Wird wohl früher oder später bei euch sich auch durchsetzen, obwohls idiotisch ist. Das Argument "damit die Studenten schneller studieren" ist ja idiotisch, denn die Infrastruktur wird ja mit dem Geld zu 99,9 % nicht verbessert (obwohls alle sagen, bla bla).

  • Gestern wurde vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe über das Verbot von Studiengebühren verhandelt und die Anzeichen stehen nach [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,327201,00.html]Berichten[/URL] von Beobachtern im Moment so dass das Verbot Anfang nächsten Jahres gekippt wird und damit allgemeine Studiengebühren auf die deutsche Studienlandschaft zukommen. Bislang versuchen einzelne Bundesländer eigenmächtig bereits Langzeitstudiengebühren und Creditsystem durchzusetzen, allgemeine Studiengebühren sind noch durch ein entsprechendes Gesetz verboten. 6 Bundesländer haben jedoch dagegen vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt.

  • Oh shit, also werden wir es wohl doch noch in unserer Studienzeit erleben, Mist! Das heißt erstrecht, daß wir zahlen dürfen aber die Vorteile bekommen die anderen.
    Genrell muß ich sagen, daß mir dieser USA-Aufenthalt zeigt, wie gut Studiengebühren doch sein können. Es ist schon beeindruckend wie viel besser die Studienbedingungen sind. Wenn man erzählt, daß man in Deutschland nicht unbedingt einen Sitzplatz bekommt in einer Vorlesung oder daß wir noch richtig in die Bibliothek gehen und Texte kopieren müssen weil wir eben nicht alles digitalisiert und nebenbei noch 200 riesige Datenbanken abonniert haben, dann sehen einen die Amis nur völlig ungläubig an. Abgesehen mal von kleineren Kursen, besserer Ausstattung und diverser Zusatzservices wie eigenem Krankenhaus, Taxiservice, kostenlose Rechtsanwälte und Steuerberater für die Studenten, Fitness-Studio usw, die die Studiengebühren hier ermöglichen... Letztere Dinge sind nett aber in meinen Augen ein Luxus. Würde man nur die akademischen Bedingungen verbessern käme man vielleicht mit weniger Studiengebühren hin, denn 5000 Dollar pro Semester finde ich schon heftig.
    Von daher sehe ich inzwischen Studiengebühren durchaus ein, nur eben nicht so wie es in Deutschland geplant ist. Wenn ich zahle, dann will ich auch was davon haben. Dann sollen bitte auch 100% an die Uni gehen. Und dann soll sich die Uni bitte auch dessen bewußt sein, daß wir sie finanzieren und serviceorientierter werden. Das ist hier nämlich auch ganz anders, die Professoren sind hier nicht so ignorante Halbgötter wie oft in Deutschland sondern sind sich völlig bewußt, daß sie eine Serviceleistung erbringen für die wir sie bezahlen. Also sind sie immer erreichbar, setzen sich für ihr Studenten ein und helfen einem bei allem. Das macht auch bessere Studienbedingungen aus aber daß die deutschen Profs einmal so locker werden, wage ich bei vielen doch sehr zu bezweifeln...
    Übrigens ist das hier auch so, daß man in manchen Studiengängen mehr zahlt. Ich habe auch so einen weil wir für die Medienarbeit einfach viel mehr und ständig neue Ausstattung brauchen. Macht irgendwie auch Sinn, wenn es sich im Rahmen hält.

    "Hope is not the conviction that something will turn out well, but the certainty that something makes sense regardless of how it turns out." :drueck:
    ~ Vaclav Havel

  • Zitat

    Die Studentenschaft ist vorbereitet: Sollte das Bundesverfassungsgericht das bundesweite Verbot für Studiengebühren kippen, wollen die Hochschüler mit Demonstrationen, Streiks und Info-Aktionen ihren Unmut kundtun. Der Protest soll heftiger werden als im Streikjahr 1997.


    Quelle & weiter lesen: [URL=http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,338555,00.html]Spiegel.de[/URL]

  • Die zweite Kammer des Bundesverfassungsgericht teilte mit dass das allgemeine Verbot von Studiengebühren der rot-grünen Regierung nichtig ist. Damit sind ab sofort allgemeine Studiengebühren in Deutschland erlaubt. Mehrere Bundesländer kündigten Gebühren in Höhe von etwa 500 Euro pro Semester an.


    Armes Deutschland, einen Ausgleich dazu wird es vermutlich nicht geben und damit wird ein Studium weiter Luxus werden. Ich zahle heute bereits 250 Euro pro Semester für Verwaltungsbebühren, Refrat, Studentenwerk und Semtix, wenn der Senat von Berlin nun auch auf die Idee käme Studiengebühren zu erheben wären das 750 Euro pro Semester also 1500 Euro im Jahr und damit nicht nur mein persönliches Aus denn staatliche Darlehen für finanzschwache Studenten wird es aller Voraussicht in den nächsten Jahren erst einmal nicht geben. Wovon auch sollte man das finanzieren? :rolleyes:


    Danke liebe Unionsländer, der Weg ins Zweiklassenbildungssystem ist damit endgültig frei :runter:

  • So ein scheiß, und ich Idiot bin gerade dabei, meinen Abschluß rauszuzögern! :keule:

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  • :motz:


    Damit ist nun der Weg dafür bereitet, das bereits bestehende Klassensystem weiter zu verschärfen. :schade:

    Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge,

    sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben!

  • Okay, jetzt wird es kompliziert:


    http://www.spiegel.de/unispiegel/geld/0,1518,338679,00.html


    Einige Bundesländer (z.B. Bayern) wollen Studiengebühren sofort einführen, andere erst in mehreren Jahren und andere gar nicht. Der Artikel sagt Euch, wie es für Euch im Moment aussieht. Bin ich froh, in einem SPD-regierten Bundesland zu leben, wo Studiengebühren immer noch abgelehnt werden! :tongue: Wenn allerdings die CDU auf Landes- oder Bundesebene die nächste Wahl gewinnt, kann sich das schnell ändern. :( Viele sprechen sich auch dafür aus, daß es eine einheitlich Regelung für alle Bundesländer geben soll. Das macht auch Sinn, denn sonst können sich die SPD-regierten Länder ja bald gar nicht mehr vor Studenten retten. NRW bleibt bei Gebühren nur für Langzeitstudenten und Senioren, denkt aber über strengere Numerus Clausus-Anforderungen nach. Damit kann ich erstmal leben.
    Wer in Baden-Württemberg, Bayern oder Sachsen-Anhalt lebt, hat aber wohl leider ein Problem... :( Deswegen finde ich auch, protestieren müssen alle.

    "Hope is not the conviction that something will turn out well, but the certainty that something makes sense regardless of how it turns out." :drueck:
    ~ Vaclav Havel

  • Wenn es eine bundeseinheitliche Regelung gibt, ist dieses Urteil aber eine Farce weil es ja gefällt wurde, weil das Sache der einzelnen Bundesländer ist. Natürlich wäre eine bundeseinheitliche Regelung bedeutetend besser weil es dann vermutlich auch ein Auffangsystem in From vpn Darlehen oder ähnlichem gäbe.


    Ich bin eigentlich auch froh in einem SPD-regierten Bundesland zu leben, aber ich weiß dass es hier trotzdem Pläne für Studiengebühren gibt und aus Berlin gab es gestern nur die Aussage dass es bis zum nächsten Jahr keine Gebühren gibt, was dann kommt steht in den Sternen und ich persönlich schätze die Lage so ein dass Berlin eines der ersten Länder wäre was nachzieht weil es nun mal diverse Haushaltslöcher zu stopfen gilt und da kann man ja wunderbar die Studenten melken :ohoh: In Berlin dürfte alle Hoffnung auf der PDS liegen dank denen wir beim letzten Protest hier erst einmal viel erreichen konnten.


    Na dann: Auf ein weiteres Protestsemester was uns wohl nach dem Winter bundesweit bevorsteht wenn die Bildungsminister zum Rundumschlag ansetzen.

  • Studiengebühren sind ein logischer poltischer Zug.....
    Politiker regieren am leichtesten, wenn das Volk nicht allzu gebildet ist, da es somit auch zumeist weniger kritisch ist. Wie macht man ein Volk "dümmer"? Indem man den Leuten den Zugang zur Bildung erschwert. Und wie könnte man das wohl besser machen als mit Studiengebühren und den damit verbundenen Konsequenzen?

    The absence of war does not mean peace
    The absence of noise does not mean silence
    we whisper, we plot, we wait....

  • Also ich muss erstmal froh sein, dass ich in NRW studiere und ich weiss, dass viele überlegen ob sie ab jetzt SPD wählen, damit es hier noch längere Zeit Gebührenfrei bleibt.


    Ich habe nichts gegen Gebühren für Leute, die ihr halbes Leben studieren will, aber dass alle bezahlen sollen lehne ich ab.
    Wenigstens das erste Studium sollte schon noch kostenlos bleiben...
    Wenn ich überlege,dass ich gerade so 500€ pro Monat verdiene, wie soll ich da 500€ pro Semester bezahlen und wie geht das erst bei Studenten, die in ner anderen Stadt studieren oder die, die Kinder haben...


    Also Gebühren sind ok, aber man sollte das erste Studium kostenlos lassen...


    Übrigens hat man bei uns eigentlich noch nichts bemerkt, kann aber auch deshalb sein, weil wir noch nicht betroffen sind...


    (stern)


    :tongue: :) :D :tongue: :D :) :tongue:
    :D Jeder Tag, an dem Du nicht wenigstens :D
    :knutsch: 1 mal gelacht hast, ist ein verlorener Tag! :bussi:
    :tongue: :) :D :tongue: :D :) :tongue:

  • Also ich glaube Proteste wird es in diesem Semester vermutlich nirgends mehr geben, wäre auch schwachsinnig da jetzt Klausurenzeit ansteht und die Proteste nie über die vorlesungsfreie Zeit kommen würden. Aber ich denke insbesondere in den Bundesländern in denen mehr oder weniger direkt die Studiengebühren vor der Tür stehen wird es mit dem nächsten Semester vermutlich Proteste geben.


    Zitat

    Wenn ich überlege,dass ich gerade so 500€ pro Monat verdiene, wie soll ich da 500€ pro Semester bezahlen


    Ich verweise mal dezent auf die Worte in meiner Signatur:


    Zitat

    Rund 500 Euro pro Semester sind auch für ärmere Studenten keine Zumutung. Die Studenten brauchen dafür keine Darlehen aufzunehmen. Sie müssen nur jeden Monat für hundert Euro auf etwas verzichten oder zwei Nachhilfestunden geben. :applaus:


    Bayrischer Wissenschaftsminister Thomas Goppel (CSU)


    Das zeigt mal wie sehr abseits der Realität Politiker leben. :rolleyes: Klar, man kann ja mal eben 100 Euro sparen jeden Monat. :aehm:

  • Zitat

    Original von maxxx
    Klar, man kann ja mal eben 100 Euro sparen jeden Monat. :aehm:


    Einfach Reperaturen unter der Hand erledigen lassen, Musik und Filme kommen aus dem Internet und schon hast du die 100 gesparten Euro zusammen! :freaky:

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