Nach immer höherer Speicherdichte und immer schnellerer Schreib- und Lesgeschwindigkeit ist man nun bei DVDs am Ende der Fahnenstange angelangt: Die Leistungsfähigkeit des Mediums ist ausgeschöpft, es gibt nur wenige Möglichkeiten, noch mehr Daten auf die kleine runde Scheibe zu pressen.
Doch schon haben die Hersteller ein neues Medium entwickelt, das zehn bis dreizehn Stunden Filmgenuss in höchster Qualität speichern kann: die Blu-ray-Disc (BD).
In Japan sind bereits die ersten Blu-ray-Rekorder auf dem Markt. In Europa besteht bisher noch kein Bedarf, doch das kann sich sehr schnell ändern.
Warum Asien mal wieder Voreiter ist, hängt damit zusammen, dass das japanische Fernsehen schon heute auf das hochauflösende Fernseh-Format HD-TV – das TV-Format der Zukunft – setzt. Auch in USA wird der Umstieg derzeit vorbereitet. In Deutschland zögern die TV-Sender noch, wie das Handelsblatt berichtet. Zu groß erscheinen ihnen Risiken und Investitionsvolumen in Studio- und Sendetechnik.
Doch für internationale Großereignisse gedrehtes Filmmaterial wird heute fast ausschließlich in dem Format der Zukunft gedreht. Für den deutschen Markt muss es anschließend heruntergerechnet werden, so dass es via PAL, dem deutschen Fernsehstandard gesendet werden kann.
So wird ein Teil der Aufnahmen, die zu den Olympischen Spielen in Athen gemacht werden, bereits als HD-TV erhältlich sein. Die Fußball-WM 2006 und erst recht die Olympischen Spiele 2008 werden komplett in dem neuen TV-Format übertragen.
Fraglich ist nach wie vor, so Peter Weber, Manager Corporate Communications von Panasonic Europa, wie schnell sich der Standard in Deutschland durchsetzt. Aufgrund des hier gültigen Fernsehübertragungsstandards PAL muss die neue Bildqualität, die mit mpeg2-Kompression arbeitet, immer auf das niedrige Qualitätsniveau heruntergerechnet werden.
Nur wenn sich die deutschen Fernsehanstalten dazu durchringen können, in dem zukünftigen Format zu senden, macht der Verkauf der neuen Geräte Sinn. Die alten DVDs müssen deswegen übrigens nicht über Bord geworfen werden, da die futuristischen Abspielgeräte in der Regel abwärts kompatibel sind und auch DVDs auslesen können.