"Je älter - desto engstirniger!"

  • Stimmt ihr dieser Aussage zu?
    Wenn man manche Leute beobachtet, welche Ansichten sie haben, die man selbst als völlig egal sieht.


    Denkt ihr, dass auch der Lebenswandel dazu beiträgt, wie eine Person letzendlich im Alter denkt, handelt etc.?


    Was sind eure Erfahrungen?

  • Die Antwort auf diese Frage ist mMn ein klares "jein."
    Es gibt schon jetzt große Unterschiede innerhalb der "alten" Generation bezüglich ihrer Einstellungen. Man muss allerdings feststellen, dass all jene Menschen ein etwas einfacheres und eher auf regionale VErhältnisse bezogenes Weltbild erlernten. Da Menschen grundsätzlich GEwohnheitstiere sind, und sich im Alter nur selten verändern (was ihre Einstellungen anbelangt), kann man diese Aussage in vielen Punkten bestätigen.
    Ausnahmen bestätigen aber schon jetzt die Regel....


    Warum ich dieses "schon jetzt" eingefügt habe?! Ganz einfach - die moderne Welt ist eine der vielen Informationen und Informationsmöglichkeiten. Aber sie ist auch eine der Anpassung.
    Deshalb glaube ich, dass sich diese Diskrepanz zwischen aufgeschlossenen und engstirnigen "Alten" vergrößern wird in den nächsten Jahrzehnten. Dann wird es genau so viele recht moderne und "coole" Omas geben, als es verbohrte unaufgeschlossene MEnschen geben wird. Mal sehen, wie wir mal werden.... ;)
    Just my 2 cent.....

    The absence of war does not mean peace
    The absence of noise does not mean silence
    we whisper, we plot, we wait....

  • Es gibt durchaus 65-jährige, die E-Mails schreiben und Internet surfen. Und dann gibt es andere 65-jährige, die trauen sichnicht mal, die Maus anzugreifen, geschweige denn damit den Cursor zu steuern...


    Ist eben ganz verschieden und kommt sicher auf die Erfahrungen/Einstellungen jedes Einzelnen drauf an.


    Ich kann nur in Bezug auf meine Familie sagen, dass sie Neuem (leider) unaufgeschlossen sind. Wenn ich vor Jahren nicht darauf bestanden hätte, dass wir einen PC brauchen, hätten wir nie einen bekommen. Wenn ich sag, gehn wir zum Mexikaner essen, traut sich keiner aus der Family recht mit (mal mit Ausnahme von meinem Bruder vielleicht...)


    Daher war es für die Verwandtschaft auch ein ziemlicher Schock, dass meine Cousine einen Schwarzafrikaner geheiratet hat 8o und fast noch schlimmer, dass meine andere Cousine ein Baby bekommen hat, ohne verheiratet zu sein :ohoh:


    Sie ernten von mir dann zwar nur ein mildes Lächeln (wie man mit so einer Einstellung durch Leben kommt, tsts...) aber tja, sie kannten ihr ganzes Leben lang nichts anderes...

  • Die Einstellung vieler verändert sich einfach mit den Veränderungen in der Welt - im vergangenen Jahrhundert alleine hat die Welt in Technik, Mechanik und Elektronik erhebliche Entdeckungen und Fortschritte gemacht. Die politische Situation änderte sich (zumindest in Europa) oft.


    Die Menschen mussten sich schon oft und immer anpassen, aber ich denke, irgendwann ist ein Punkt erreicht (bei manchen früher, bei manchen später), bei dem man sich eher zurückziehen möchte und nur mehr wenig Neues mitbekommen bzw. erlernen will...


    Wird sicher interessant, wie wir so werden ...

    =) ...this is all the heaven we've got, right here where we are... =)
    Mark Knopfler - Our Shangri-La


    ;) ...save in the light that surrounds me, free of the fear and the pain... ;)
    Dream Theater - The Spirit Carries On

    Einmal editiert, zuletzt von JP ()

  • Jetzt bin ich hier nicht unbedingt einer der Jüngeren. Das ich aber engstirnig wäre, will ich von mir nicht behaupten. Es ist halt so, dass man im Laufe der Jahre Erfahrungen macht, die sein persönliches Weltbild verfestigen. Dinge, die einem vollkommen klar erscheinen, bieten dann oft keine Diskussionsgrundlage. Das kann dann von anderen durchaus als Engstirnigkeit betrachtet werden.

  • Kommt sicher auch auf die persönliche Einstellung der Menschen drauf an, also wenn wer ein ganzes Leben lang aufgeschlossen und offen war, dann wird sich das im Alter auch nicht dramatisch ändern, nehm ich mal an...

  • stimmt ssusie, ich seh das auch so..........


    Meine Einstellung ist, man sollte auch im Alter nicht stehenbleiben, man sollte den Jungen zuhören, mit Ihnen reden und auch mitmachen :)

  • Da ist unsere liebe Board-Omi ja das beste Beispiel ;)

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  • ... hätte da einen passenden Text dazu:


    "JUNG SEIN!


    Die Jugend kennzeichnet nicht einen Lebensabschnitt,
    sondern eine Geisteshaltung;
    sie ist Ausdruck des Willens,
    der Vorstellungskraft und der Gefühlsintensität.
    Sie bedeutet Sieg des Mutes über die Mutlosigkeit,
    Sieg der Abenteuerlust über den Hang
    zur Bequemlichkeit.


    Man wird nicht alt, weil man
    eine gewisse Anzahl Jahre gelebt hat:
    Man wird alt, wenn man seine Ideale aufgibt.
    Die Jahre zeichnen zwar die Haut
    - Ideale aufgeben aber zeichnet die Seele.
    Vorurteile, Zweifel, Befürchtungen
    und Hoffnungslosigkeit sind Feinde,
    die uns nach und nach zur Erde niederdrücken
    und uns vor dem Tod zu Staub werden lassen.


    Jung ist, wer noch staunen und sich begeistern kann.
    Wer noch wie ein unersättliches Kind fragt: Und dann?
    Wer die Ereignisse herausfordert
    und sich freut am Spiel des Lebens.



    Ihr seid so jung wie euer Glaube.
    So alt wie eure Zweifel.
    So jung wie euer Selbstvertrauen.
    So jung wie eure Hoffnung.
    So alt wie eure Niedergeschlagenheit.


    Ihr werdet jung bleiben,
    solange ihr aufnahmebereit bleibt:
    Empfänglich fürs Schöne, Gute und Große,
    empfänglich für die Botschaften der Natur,
    der Mitmenschen, des Unfaßlichen.


    Sollte eines Tages euer Herz
    geätzt werden von Pessimismus,
    zernagt von Zynismus,
    dann möge Gott Erbarmen haben
    mit eurer Seele - der Seele eines Greises.


    (Marc Aurel)"


    MfG
    BukTom

  • Ich glaub auch, dass sowas in erster Linie von der Lebenseinstellung abhängt und erst danach mit dem Alter. Vor 2 Wochen hab ich eine Frau kennengelernt, die war nur ein paar Jahre älter als ich und die lehnte es partout ab, sich Internet zuzulegen, kannte sich mit nix aus und wollte es auch nicht. Das war schon fast absurd für mich, vorallem als dann mein deutlich älterer und eigentlich meiner Meinung schon eher in die Kategorie engstirnig gehörender Vater zu ihr meinte, da müsste sie doch echt offener werden und so würde man sich doch sehr einschränken. Mein Vater, der selber lange Entwicklungen im Computerbereich abgelehnt hat und der es auch heute nicht versteht, warum sein 8 Jahre alter PC nicht mehr gut genug sein soll um damit alles zu erledigen...
    Ich glaube, es kommt eher darauf an, wie flexibel man ist. Ich kenne genug Leute in meinem Alter, die immer ganz kategorische Meinungen haben zu allem und überhaupt nicht kompromissfähig sind. Das zeigt sich in vielem: Was Leute essen und was nicht (und was sie auch partout ablehnen obwohl sie gar nicht wissen, wie es schmeckt), welche Länder sie bereisen, wie sie sich in Religion und Politik verhalten, bis hin zu was sie von Beziehungen und Sexuellem halten. Leute, deren Sprachgebrauch schon heute vorallem Sätze nach dem Motto "Das und das geht ja gar nicht" und "keiner könnte mich jemals dazu bringen, das und das zu machen" beinhaltet, sind glaub ich ein wenig prädestiniert dazu, auch später immer engstirniger zu werden weil es einfach immer mehr solcher vorgefassten Grundsätze für sie geben wird. Befürchte ich jedenfalls.
    Andererseits gibt es ja auch genug Geschichten von älteren Leuten, die sich plötzlich total ausleben, sei es sexuell oder durch Reisen oder die plötzlich ein Studium beginnen oder ein Unternehmen gründen. Die sind sicherlich nicht engstirnig. Eigentlich kann das Alter schließlich auch die Möglichkeit bieten, sich und seine Einstellungen in Ruhe zu reflektieren und alles auszuprobieren, was man schon immer mal tun wollte. In dem Fall hängt das sicher stark vom Charakter ab.

    "Hope is not the conviction that something will turn out well, but the certainty that something makes sense regardless of how it turns out." :drueck:
    ~ Vaclav Havel

  • Die Welt verändert sich. Und das, was vor 30 Jahren noch in der Familie in der Schule gelehrt wurde, ist heute eben nicht mehr so. Damit kommen viele ältere nicht klar und verteufeln die Jugend. Sie predigen Moral, die heute ganz anders ist. Und auch nach dem hundertsten Gespräch bleiben sie bei ihren überholten Ansichten und wollen diese Änderungen nicht wahrhaben, geschweige denn akzeptieren. Daher rührt auch der Generationskonflikt. Was ich als normal ansehe, wird von vielen älteren als Unmoralisch usw gesehen. Traurig aber wahr.

  • Zitat

    Original von JP
    Da ist unsere liebe Board-Omi ja das beste Beispiel ;)


    Stimmt! Da könnten sich viele 30-Jährige was abschauen.... 8)
    Ich finds immer sehr verwunderlich, wenn sich 25jährige Menschen benehmen als ob sie bereits 80 wären. Die Rollkragen-und-Cordhosen-Fraktion benimmt sich oft auch etwas eigenartig, bzw. ist oft wirklich engstirnig und intolerant. Also nicht unbedingt eine FRage des Alters... *mich selbst wiederhol*

    The absence of war does not mean peace
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  • Creamy hat geschrieben, dass es eher von der Lebenseinstellung abhängt. Ja, finde ich auch. Aber auch engstirnige Leute können es zu etwas bringen - manchmal sogar mehr, als man jemals erträumt hätte. Die Frage ist nur: Wie? Ich persönlich hab dazu keine Antwort, weil ich es irgendwie nicht verstehen kann, dass man ohne Flexibilität und ohne immer wieder Neues dazuzulernen es doch soweit bringen kann, dass man sagt: "Der hat was weitergebracht (in seinem Leben". Was mich noch beschäftigt ist: Fühlen sich diese engstirnigen Menschen wohl mit ihrem Leben? Möglicherweise fällt es ihnen gar nicht auf, dass sie so sind und finden es völlig normal?! Nur was ist, wenn man sie mal direkt drauf anspricht?! Ich wette sie blocken ab...

  • Wenn man Engstirnigkeit mit Sturheit/Beharrlichkeit/Unnachgiebigkeit gleichtsetzt, dürfte das nicht verwundern, dass solche Menschen es auch zu etwas bringen. Manche sprechen in dem Zusammenhang von Ehrgeiz. Es kommt ja immer darauf an, in welchen Aspekten man engstirnig ist.

  • Hallo Strich-Typ,


    das, was Du schreibst, ist - entschuldige bitte - ziemlich leichtfertig gesagt.


    Zitat

    Was ich als normal ansehe, wird von vielen älteren als Unmoralisch usw gesehen.


    Was Du als "normal" ansiehst, hat nichts mit irgendwelchen Generationen zu tun, sondern mit Deiner ganz persönlichen Geisteshaltung. Sich in diesem Zusammenhang auf irgendwelche angeblichen Konflikte mit Älteren zu berufen mag zwar für Dich einfach sein - trifft aber nicht im mindesten das Problem und ist nichts anderes als eine Schuldsuche bei anderen. Was Ältere als unmoralisch ansehen, bleibt auch dann unmoralisch, wenn EINZELNE Jüngere anderer Meinung sind.


    Traurig für Dich, aber wahr.


    Gruß!


    PS.: Hintergrund: das Strichmännchen hat in den Sozialforen Meinungen gepostet, die in seinen Augen weder "unmoralisch" noch "falsch" sind. Meine Hinweise, daß diese Postings von ihm nicht nur zu strafbaren Handlungen aufrufen, sondern auch moralisch mehr als unnötig seien sowie auch inhaltlich falsch sind, wurden von ihm als "Generationskonflikt" gewertet und ich als "Oberlehrer" und "Besserwisser" bezeichnet, der der Meinung sei, die


    Zitat

    Jugend sei schlecht und hat keinen Plan. Früher gabs sowas nicht, da gehorchten die noch.

    Keine Gewähr für die Richtigkeit meiner Auskünfte. Ein Rechtsanspruch kann nicht abgeleitet werden.

  • Zitat

    Original von selikal
    Creamy hat geschrieben, dass es eher von der Lebenseinstellung abhängt. Ja, finde ich auch. Aber auch engstirnige Leute können es zu etwas bringen - manchmal sogar mehr, als man jemals erträumt hätte. Die Frage ist nur: Wie? Ich persönlich hab dazu keine Antwort, weil ich es irgendwie nicht verstehen kann, dass man ohne Flexibilität und ohne immer wieder Neues dazuzulernen es doch soweit bringen kann, dass man sagt: "Der hat was weitergebracht (in seinem Leben". Was mich noch beschäftigt ist: Fühlen sich diese engstirnigen Menschen wohl mit ihrem Leben? Möglicherweise fällt es ihnen gar nicht auf, dass sie so sind und finden es völlig normal?! Nur was ist, wenn man sie mal direkt drauf anspricht?! Ich wette sie blocken ab...


    Sicher können es solche Leute zu etwas bringen. Nicht selten sind so "engstirnige" Menschen auch sture und genaue Arbeitstiere.
    Denke auch, dass sie sich selbst als komplett normal sehen. Deshalb ist eben das "Andere" abnormal für sie.


    Aber in einem Punkt möcht ich noch nachbohren... und zwar auf den Spruch "der hat was weitergebracht."
    Dies ist nämlich mMn eine der größten Lügen der Menschheitsgeschichte. Beruflicher Erfolg und soziale Anerkennung werden als die Maßstäbe dafür angesehen. Persönliche Weiterentwicklung und Stabilität des Charakters hat dafür weit weniger Bedeutung. MMn sind aber diese beiden Punkte weit wertvoller - nur interessieren sie kaum jemanden. ;)

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  • @greco
    Dieses Zitat habe ich genommen, damit es besser verständlicher ist. Ich bin vollkommen deiner Meinung, dass Persönliche Weiterentwicklung und Stabilität des Charakters viel wichtiger sind. :nick: Leider sehen das nicht alle Menschen so. :(

  • Tja, viel zu wenige....
    Aber vielleicht können wir ja genau aus diesem Grund stolz auf uns sein. ;)
    Man muss ja nicht immer entlang diesen langweiligen Durchschnittswegen denken. Wurscht, was die Allgemeinheit denkt. Solange sie einen halbwegs in Ruhe lässt. ;)

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