Polizei erschießt 14-Jährigen

  • Bei einem Polizeieinsatz haben Beamte einen 14-Jährigen in Niederösterreich erschossen. Er und ein 16-Jähriger standen den Beamten bei einem nächtlichen Einsatz in einem Supermarkt plötzlich maskiert gegenüber. Warum die Polizisten schossen ist noch unklar. Der 16-Jährige wurde bei dem Einsatz verletzt.


    Quelle & mehr Infos: http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,640551,00.html

  • Laut Berichten von orf und Kurier wurde der 14-jährige in den Rücken geschossen - das klingt mMn nicht danach dass er irgendwen bedroht hat.


    Wiedermal eine Glanzleistung unserer Kiberer: Kind auf der Flucht erschossen :rolleyes: :wuetend:


    Die Beamten sind derzeit natürlich nicht Vernehmungsfähig um sich eine passende Story ausdenken zu können.

  • Machst du es dir nicht zu leicht, die ganze Schuld der Polizei in die Schuhe zu schieben?


    1.) sind sie schon öfters polizeilich aufgefallen.
    2.) haben sie eine Straftat begangen.
    3.) seien sie "im technischen Sinn" bewaffnet gewesen, nicht jedoch nach dem Waffengesetz.


    Sicher ist es tragisch das ein 14 jähriger sterben musste, aber so ganz ohne Schuld ist dieser Junge auch nicht.

  • Ich gebe der Polizei grundsätzlich nicht die Schuld an dem Vorfall.
    Wären die beiden nicht in den Laden eingestiegen, wäre in dieser Nacht unter Garantie nicht auf sie geschossen worden.
    Ich kann mit sicherheit nicht nachvollziehen was es für eine angespannte Situation ist wenn man als Polizist in ein dunkles Gebäude (haha...wieso eigentlich Dunkel, haben sie den Lichtschalter nicht gefunden oder ihre Taschenlampe im Auto vergessen?) eindringt um einen Einbrecher zu stellen und man nicht weiß ob einen ein Typ mit einer Maschinenpistole oder ein Fehlalarm erwartet...allerdings erwarte ich von bewaffneten Sicherheitskräften und Organen der Republik Österreich solche Situationen einschätzen und damit umgehen zu können, was im Angesicht eines Toten und eines Schwerverletzten Kindes, die zwar von mir aus Amtsbekannt aber höchstwahrscheinlich doch keine Tschetschenischen Profikiller, waren nicht der Fall war.
    Und die Tatsache - das Mutmaße ich jetzt mal nur und anders kann ich es mir nicht vorstellen - einen fliehenden Einbrecher (mehr Agressionspotential traue ich einem 14jährigen mit Schraubenzieher nicht zu) in den Rücken zu schießen - wo man damit rechnen muss das der Angeschossene schwerste Verletzungen davonträgt - zeigt mMn von einem ganz schlechten Charakterzug dieser "Organe", oder war ihnen die Wirkungsweise und Wirksamkeit ihrer Waffen nicht bewusst?


    Und was bedeutet für dich die Floskel "im technischen Sinne bewaffnet"? War damit die Vurschrift (kein Verschreiber) erfüllt um jemanden Abknallen zu können?


    In den letzten Jahren weiß man eigentlich gar nicht mehr vor wem man in diesem Land mehr Angst haben soll...


    Am meisten Leid tut mir dabei eigentlich die restliche Bevölkerung die mit einer Polizei leben muss die in den letzten Jahren anscheinend immer mehr das Maß aus den Augen verloren hat.

  • Zitat

    Original von sterntaler
    1.) sind sie schon öfters polizeilich aufgefallen.


    Meinst du das war dem schießenden Polizisten bewusst? Ist für mich nämlich kein wirkliches Argument um die Mitschuld der Polizei an dem Vorfall zu mildern. Egal wie es konkret ablief, in solchen Fällen muss man das Handeln der Polizei auf jeden Fall kritisch hinterfragen auch wenn die Jungen mit Sicherheit irgendwo selbst mit Schuld an der Situation waren...

  • Laut den neuesten Berichten in der ZIB und auf ATV war es in dem Supermarkt nichtmal dunkel, sondern die Nachtbeleuchtung an und es gilt als Wahrscheinlich dass die Beamten (Vorschriftswidrig) in ein "Dunkles Eck" gefeuert hätten...:rolleyes:


    Der schwer Verletzte Jugendliche wurde inzwischen in U-Haft genommen und Einvernommen...die Beamten sind natürlich weiterhin "nicht vernehmungsfähig" :rolleyes:


    Edit:
    Das neueste Gerücht besagt dass die Beamten bei dem Einsatz betrunken waren, nachdem es nach dem Polizeisprecher allerdings "keine Anzeichen dafür gab" wurde kein Alkotest durchgeführt - den Rest kann man sich denken...:rolleyes:


    Quelle

  • Zitat

    Meinst du das war dem schießenden Polizisten bewusst? Ist für mich nämlich kein wirkliches Argument um die Mitschuld der Polizei an dem Vorfall zu mildern


    Ob sie es gewusst haben oder nicht, weis ich nicht, aber die Möglichkeit besteht oder sie haben es einfach angenommen kA
    Natürlich haben diese Poliziten eine Mitschuld, allerdings finde ich, das sie nicht die alleinige Schuld haben, was viele jetzt aber so darstellen, so nach dem Motto" die bösen Polizisten gehen auf Menschenjagd und schießen wahllos herum" ich sehe es halt nicht ganz so.
    Natürlich versteh ich auch nicht warum sie in den Oberkörper geschossen haben, meiner Meinung wäre, wenn schon schießen, dann eher die Beine, wie es bei dem 16 jährigen ja geschehen ist, damit sie nicht weglaufen können.
    Ich frag mich sowieso warum ein 14 jähriger um diese Zeit noch herumläuft, was nach Gerüchten(siehe die Polizisten waren betrunken)bei dem immer so war und die Eltern haben nichts dagegen gesagt oder unternommen.
    Meinen Kind würde ich das nicht erlauben oder tolerieren, mit 14 um diese zueit allein unterwegs zusein.

  • das sagt sich als außenstehender immer leicht .. wieviele eltern tolerieren es schon, dass die kinder um solche
    uhrzeiten unterwegs sind .. sicher nur eine hand voll.


    und was die polizei angeht oder die situation an sich. ich hätte panik, in so nem halbdunklem raum in dem n paar halbstarke rumrennen die eventuell unter drogen stehn und in so nem zustand eh unberechenbar sind. ich würd wahrscheinlich auch einfach losfeuern - und zwar beim ersten geräusch.
    aber ich bin keine polizistin - ich muss auf sowas gar nicht vorbereitet sein. die schon !
    und ich denke, es hätte noch nicht mal ein schuss ins bein sein müssen - die wären bestimmt auch so zu überwältigen gewesen.
    aber ein schuss in den rücken ?? .. unverantwortlich, unverzeihlich.
    und das sie jetzt wieder ewig rumdingeln und nicht bereit sind stellung zu beziehen ist wieder mal so typisch ...


    :runter:

  • Wer von euch hat schon mal mit einer Waffe geschossen und weiß wie schwierig es ist genau zu zielen? Gerade wenn man läuft und nicht genug Zeit hat um sich gut zu positionieren, kann ein Schuss leicht mal 20 cm woanders einschlagen als gewollt. Und das ist der Abstand zwischen Oberschenkel und Rücken :rolleyes:


    Die Polizei riskiert immer wieder für uns ihr Leben. Man könnte jetzt von Kollateralschaden sprechen, tu ich jetzt aber nur ungern....
    Anstatt mal den Polizisten zu danken, die immer wieder mal angeschossen und abgestochen werden, um die dann wieder keiner heult :tja:


    Und verdammt nochmal, was macht der 14jährige um die Zeit auf der Straße? Und die Eltern wissen auch noch um den schlechten Umgang...warum machen sie nix dagegen? Andere habens auch geschafft, das ihre Kinder nicht so einen Blödsinn machen :zeter:


    So, ich habe fertig...Fazit: Wir waren nicht dabei und sind keine ausgebildeten Polizisten. Wir können uns deshalb kein Urteil erlauben, wir dürfen es eigentlich auch gar nicht!

    :sonne: Wann wirds mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war. :sonne:
    Jaaa, mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so kalt und so sibirisch wie im letzten Jahr.
    Rudi Carrell

  • naja das heißt dann also, wir müssen der polizei blind vertrauen, einfach so,
    dürfen uns aber kein urteil erlauben ?
    wenn nicht wir, das volk, sich ein urteil erlauben darf - wer dann ???


    und wenn es keiner tut - was darf alles passieren ??

  • Nein, das nun auch wieder nicht.


    Ich wollte damit eigentlich sagen, das es immer einfach ist im Nachhinein mit erhobenem Finger dazustehen und zu sagen: Ich hätte es anders gemacht! Das war nicht nötig! usw.


    Die meisten machen es sich einfach zu einfach mit ihrem Urteil und DAS wollte ich damit sagen.

    :sonne: Wann wirds mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war. :sonne:
    Jaaa, mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so kalt und so sibirisch wie im letzten Jahr.
    Rudi Carrell

  • Nun, blindes Vertrauen in die Polizei halte ich für unangebracht. Und eine kritische Betrachtung der Aktionen der Polizei muss in einer demokratischen gesellschaft auch erlaubt sein. Das müssen sich alle, die in der und für die Öffentlichkeit arbeiten, gefallen lassen. Und gerade bei diesem Vorfall ist Kritik ganz sicher angebracht. Die Polizei ist die Staatsgewalt. Dementsprechend sind sie ausgebildet und haben sie sich auch zu verhalten. Sicher kann jedem ein Fehler passieren. Aber man muss es dann auch öffentlich machen. Jugendlichen bzw. Menschen in den Rücken zu schießen gehört sicher nicht zu den Glanzleistungen der Polizei. Darüber muss gesprochen werden.

  • In den letzten drei Tagen wurde der Tod des Florian P. in Krems verhandelt.
    Laut Berichten hat der vorsitzende Richter den Polizisten der die tödlichen Schüsse auf den 14-jährigen abgefeuert hat, ziemlich auseinander genommen.
    Anfangs erklärte sich der Angeklagte für unschuldig und verteidigte sich damit "Angst" gehabt zu haben und deshalb daneben (in den Rücken statt in die Beine) geschossen zu haben.
    Zudem unterstellte der Richter dem angeklagten Polizisten "sich auf der Jagd" befunden zu haben und sich in seiner "Männlichkeit beschnitten zu fühlen", wenn nur seine Kollegin und nicht er einen der Einbrecher angeschossen hätte.


    Schlussendlich klappte der Angeklagte unter diesem Druck von Seiten des Richters zusammen und legte ein Geständnis ab, welches zu dem - meiner Meinung nach zu milden - Urteil von 8 Monaten bedingt führte.


    Quelle

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