EU-Sparkommissar Almunia diktiert Griechenland den Kürzungskurs

  • Die EU erhöht den Druck auf das enorm verschuldete Griechenland. Der südeuropäische Rekordschuldner steht kurz vor dem Staatsbankrot und muss nun gigantische Einsparungen durchsetzen. Gegen das EU-Diktat gingen heute zahlreiche Griechen auf die Straße.


    Quelle & mehr Infos: http://www.spiegel.de/wirtscha…les/0,1518,675842,00.html

  • Die Griechische Regierung hat trotz aller Proteste ein hartes Sparprogramm mit höheren Steuern und harten Einschnitten für Staatsdiener angekündigt. Damit soll in den nächsten Jahren das griechische Staatsdefizit von 13,6% auf 3% gedrückt werden.


    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,692518,00.html


    Im Gegenzug bekommen die Griechen in den nächsten Jahren 110 Milliarden Euro Kredite von den Eurostaaten und dem IWF.


    http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,692562,00.html

  • tja, ich fürchte, dass da mit steuererhöhungen eigentlich nicht wirklich viel zu machen sein wird ... ich hab gehört, dass ein drittel(!!!) der gesamten wirtschaftsleistung griechenlands (BIP von immerhin ca. 250Mrd. €) irgendwie am staat vorbeigeschummelt wird. wenn das stimmt, werden neue und höhere steuern auch nix bringen.


    in erster linie müssen sie meiner meinung nach die korruption bekämpfen und DAZU muss JEDE(R), der oder die gegen sparmaßnahmen protestiert ebenso wie alle anderen beitragen, bzw sich an seiner eigenen nase nehmen und gefälligst steuern zahlen!!!


    noch dazu kommt, dass die griechische regierung sicher nicht am 1. jänner 2010 aufgewacht ist und plötzlich 135 Mrd. € schulden hatte. dieser berg muss über jahre angewachsen und dezent verschwiegen worden sein ...

  • Denke, die gegenwärtige Diskussion geht vollkommen an der Realität vorbei. Natürlich gibt es das fakelaki-System. Aber wenn jemand einem Polizisten einen Zehner rüberschiebt um den Strafzettel zu vertauschen, resultiert daraus nur bedingt so eine Krise.


    Das Problem sind die Politiker - denn da gibt es nicht nur eine ungleich schwerer Korruption. Nein, es verschwinden laufend Millionen. Und wenn die konservative Partei an der Macht ist, verschwunden umso mehr Millionen. Die griechische Politik stinkt zum Himmel und der Durchschnittsbürger hat das von der EU abgepumpte Geld niemals gesehen. Wie wenig dort Rentner, Lehrer, Kellner und Arbeiter verdienen ist wirklich besorgnis erregend.
    Die Steuererhöhungen treffen jene Menschen, doch die Wurzel allen Übels bekämpfen sie keineswegs.

    The absence of war does not mean peace
    The absence of noise does not mean silence
    we whisper, we plot, we wait....

  • sorry, aber ich glaub nicht wirklich, dass daran ein paar einzelne politiker allein schuld sind (oder eine einzelne partei) - da sind alle zur verantwortung zu ziehen
    es heißt nicht umsonst "ein volk bekommt die politiker, die es verdient"


    zu deinem 10€ beispiel: wenn jeder grieche einmal mit nem 10er eine 20€ strafe abwendet - beamtenbestechung ist meines erachtens kein kavaliersdelikt - verliert der staat über 100 millionen euro (ja, ist ne milchmädchenrechnung, zeigt aber was dem staat so verloren geht)


    ohne dieses sparpaket geht griechenland 100% pleite - das volk muss kapieren, dass es nicht geht, wenn nicht alle den gürtel enger schnallen. immer alles auf die politiker zu schieben ist in meinen augen nichts als eine faule ausrede

  • Ich denke, dir ist nicht bewusst wie das System in Griechenland funktioniert, bzw. vermeintlich funktionierte.
    Die Politik hat nicht bloß den Fehler gemacht, ein paar Milliönchen in die eigene Tasche zu schmuggeln. Da geht es um Freunderlwirtschaft mit der Wirtschaft, die sich in einzelnen Fällen um Hunderte Millionen € drehen. Wohin das Geld genau floss, weiß niemand so genau. Tatsache ist aber, dass die Bürger nichts davon abbekommen haben. Von denen fährt nun keiner einen Audi, weil der Staat das Geld unter ihnen verteilt hat. Dies nahm z.B. ein ÖVP-Politiker vor kurzem an, der von "roter Mißwirtschaft" sprach, was aber ganz einfach nicht zutrifft.


    Wie sollen die Menschen den Gürtel enger schnallen, wenn sie bereits jetzt ums Überleben kämpfen müssen? Klar, in Österreich und Deutschland redet man leichter. Schließlich bekommt man hier als Mindestsicherung ungefähr jenen Betrag, den die Durchschnittsarbeiter (aber auch Lehrer etc.) in Griechenland als Gehalt bekommen. Die Löhne sind geringer, die Kosten vergleichbar mit Ö/D. Also wo soll der Durchschnittsbürger Geld einsparen?


    Die Situation ist verkorkster als man dies aus externer Sicht zu beurteilen vermag.... leider!

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  • Zitat

    Original von el_greco
    Ich denke, dir ist nicht bewusst wie das System in Griechenland funktioniert, bzw. vermeintlich funktionierte.


    von system kann da ja gar nicht die rede sein. nochmal: in griechenland läuft JEDES DRITTE geschäft unter der hand - da muss sich keiner wundern warum die staatskasse leer ist, sozialleistungen ausfallen und beamte nicht angemessen bezahlt werden können


    interviews auf den straßen klingen in griechenland alle gleich: "sicher muss man sparen, aber warum ich?"
    die sparmaßnahmen in griechenland sind schon extrem; ich mein kein urlaubs-/weihnachtsgeld, anhebung des rentenalters und abschaffung von frühpensionen und teilweise lohnkürzungen um 20% zusammen mit noch einer mehrwertsteuererhöhung würden mir auch den spaß verderben


    und im rest von europa: "sicher muss man griechenland helfen, aber warum wir?"
    ich mein, es ist doch auch verständlich, wenn sich manche drüber aufregen, dass während bei uns (aufgrund der wohl doch nicht überstandenen wirtschaftskrise) an allen ecken und enden gespart werden muss, aber 2,8 MRD für griechenland schon noch drin sind ...

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