Chaos in der Wehrpflichtsdebatte

  • Die Debatte um die Abschaffung der Wehrpflicht schlägt inzwischen weite Wellen:


    Verteidungsminister Darabos will das derzeitige Wehrpflichtigen-Heer durch eine Kombination aus Berufssoldaten, Freiwilligen und Miliz ersetzen. Dieses Modell sei laut Verteidigungsministerum billiger als das derzeitige Wehrpflichtigen/Milizsystem.
    (Rein rechnerisch meiner Meinung nach nicht möglich, wenn man den Personalstand annähernd gleich halten will und jeder Grundwehrdiener der derzeit ca. 300 €/Monat bekommt durch einen Zeitsoldaten der einen Mindestlohn von 1.300 € netto bekommen soll ersetzt werden soll)
    Am Wochende wehrte sich anscheinend Generalstabschef Entacher (der höchste Offizier des Bundesheeres) gegen Darabos' Pläne und ließ einige Passagen aus dem (lt. ORF "schöngerechneten") Bericht des Ministeriums "schwärzen". Als diese geschwärzten Seiten Darabos vorgelegt wurden, entließ er am Montag Entacher von seinem Posten.
    Am selben Tag erteilte Bundespräsident Fischer, als Oberbefehlshaber des Bundesheeres - in Unkenntnis der geschwärzten Akten - Darabos einen ungewohnt deutlichen Rüffel, er solle in der Frage der Wehrpflicht "waise" agieren (Fischer ist ein Beführworter der Wehrpflicht, die SPÖ will die Wehrpflicht abschaffen und die ÖVP betrachtet dieses Vorhaben als "Sprengstoff für die Koalition). Sollte Darabos gegen den Willen des Bundespräsidenten agieren, könnte dies eine Weisung des BP zufolge haben, die Darabos' politisches Ende bedeuten würde.
    Inzwischen legte der General Berufung gegen seine Abberufung ein, bei der es schwierig werden könnte, diese Durchzusetzen: Was zählt mehr: Ministertreue oder Meinungsfreiheit? Präzedenzfall gibt es nur einen, und damals sprach die Judikatur dem Abberufenen Ministerialbeamten recht zu. Was dazu führen könnte das aus Dienstrechtlichen Gründen Entacher einen gleichwertigen und gleichbezahlten Job bekommen müsste - was dem Verteidigungsministerium ziemlich teuer käme, da das Bundesheer ja nur einen Generalstabschef hat.


    Wenn man bedenkt das mit der Abschaffung der Wehrpflicht auch der Zivildienst abgeschafft werden würde - dieser soll laut Darabos durch ein "freiwilliges Sozialjahr" (während dem man auch ca. 1.300 € netto verdienen soll; Zivildiener bekommen dzt. ca. 450 €) ersetzt werden, KANN dieses neue System keinesfalls billiger als das derzeitige System sein und die SPÖ will mit solchen Aktionen nur auf Stimmenfang bei den Jungen (die klarerweise für eine Abschaffung der Wehrpflicht sind) und den Pensionisten (warum genau die für eine Abschaffung der Wehrpflicht sind, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen) gehen.


    Und wenn man zusätzlich dazu bedenkt, das man zahlenmäßig ganz sicher nicht so viele Freiwillige finden wird wie es derzeit Zivildiener gibt, kommt es unterm Strich nur auf eines raus: Das Gesundheitssystem (Rettungsdienst, Krankenhäuser, Pflegeheime, Soziale Dienste wie "Essen auf Rädern") wird weniger Leistung bringen können, da es weniger Personal gibt - und diese geringeren Leistungen werden auch noch um ein Vielfaches teurer weil man ab der Einführung des neuen Systems "richtige" Löhne bezahlen müssen wird.


    Jedenfalls wieder einmal viel Schwachsinn der dem Steuerzahler viel zu viel kostet. Diese Pfeife Darabos gehört einfach ersatzlos gestrichen.


    Sarkastisch könnte man auch sagen: Der lange Traum des Bundesheeres - eine Verdoppelung des Budgets - wird endlich real. Nur, es wird dafür keine neuen Panzer oder Flugzeuge geben :heul:


    Quellen:
    Kurier
    ORF

  • Tolle Einstellung :hoch: ...solange man alles in den Arsch geschoben bekommt ist man sozial, sobald man was dafür tun muss schwindet das soziale Engagement :gg:


    Solche Leute braucht das Land...


    Da fragst du noch, was Meinungsfreiheit denn wert sei, und wenn Pwuuug dann seine Meinung kund tut (die ich im Übrigen völlig nachvollziehen kann), unterstellst du ihm, alles in den Arsch geschoben zu bekommen und das sein Land ihn nicht brauche? Naja, fällt ja irgendwie auch wieder unter Meinungsfreiheit . . . trotzdem solltest du dir überlegen ob die Art, wie du hier mit Diskussionsbeiträgen und den Meinungen Anderer umgehst, eines Administrators würdig ist und ob du immer wieder zeigen musst dass du nur eine Meinung gelten lässt, und zwar deine Eigene.
    Ich kann mir gut vorstellen das einige User so wie ich keine Lust mehr haben, hier etwas zur Diskussion beizutragen, wenn sie zurecht befürchten müssen, von dir geflamed zu werden.
    Da ich dich ja schon mal getroffen habe und weiß, dass man mit dir eigentlich ganz gut diskutieren kann, frage ich mich wie es kommt, das du hier im Forum so provokativ und rücksichtslos rüberkommst?


    @Pwuuug: Zum Unterschied zu Dog kommt bei Dr. House am Ende was Sinnvolles raus ;)

  • Ich war vier lange Jahre bei dem Haufen dabei (in D) . Jeder Tag war für mich persönlich ein Tag zu viel. Unter den jetzigen Bedingungen würde ich mich auch niemals verpflichten. Keine zehn Pferde bringen mich dazu, für irgend welche Kariere süchtigen Politiker den Kopf (oder sonst ein wichtiges Körperteil) hin zu halten. Ich habe mal geschworen, Deutschland zu verteidigen, aber nicht irgend welche Ölfelder zu besetzen oder mich für einen machtgeilen Typen, der sich dann Verbündeter nennt, am Arsch der Welt erschießen zu lassen.


    Zu meinem Sohn habe ich gesagt: "Ich war so lange beim Fan-Club Oliv, das reicht für die nächsten fünf Generationen auch noch." Das hat er eingesehen und den Wehrdienst verweigert. :thumbup:

  • Es ist doch logisch das wir uns für die Abschaffung der Wehrpflihct einsetzen, wer geht da schon gerne hin, von denen die bereits beim Bundesheer waren hört man immer nur: Ich hab das machen müssen, warum sollen die Jungen das nicht auch.
    Genau das ist der Punkt, wäre es bei denen nicht Pflicht gewesen, wäre auch keiner freiwillig hingegangen.


    Für mich gilt: Wenn ich nicht muß, dann mache ich es auch nicht.
    Und dann noch was: Ich hab nie was in den Arsch geschoben bekommen, und bin stolz drauf kein Muttersöhnchen zu sein.

  • Inzwischen ist laut einer Kurier-Umfrage erstmals eine Mehrheit der Bevölkerung für den Rücktritt Darabos'.
    Wird meiner Meinung nach auch Zeit das die undurchsichtige und Konzeptlose Politik dieses Mannes im das "Genick" bricht. Das er tatsächlich Zurücktritt, bezweifle ich allerdings.


    Da fragst du noch, was Meinungsfreiheit denn wert sei, und wenn Pwuuug dann seine Meinung kund tut (die ich im Übrigen völlig nachvollziehen kann), unterstellst du ihm, alles in den Arsch geschoben zu bekommen und das sein Land ihn nicht brauche? Naja, fällt ja irgendwie auch wieder unter Meinungsfreiheit . . .


    Genauso wie meine Meinung eine ist - ob Moderator oder nicht - nicht weniger wertvoll und provokativ wie seine erste Antwort.


    trotzdem solltest du dir überlegen ob die Art, wie du hier mit Diskussionsbeiträgen und den Meinungen Anderer umgehst, eines Administrators würdig ist


    Beschwer dich doch.


    und ob du immer wieder zeigen musst dass du nur eine Meinung gelten lässt, und zwar deine Eigene.


    Bitte wem verbiete ich die Meinung? Hallo gehts noch?


    Ich kann mir gut vorstellen das einige User so wie ich keine Lust mehr haben, hier etwas zur Diskussion beizutragen, wenn sie zurecht befürchten müssen, von dir geflamed zu werden.


    Ja richtig, jeden Tag fange ich irgendwelchen Stunk mit irgendwelchen Leuten an :lol:


    Da ich dich ja schon mal getroffen habe und weiß, dass man mit dir eigentlich ganz gut diskutieren kann, frage ich mich wie es kommt, das du hier im Forum so provokativ und rücksichtslos rüberkommst?


    An Dir kanns ja nicht liegen? :gruebel:


    @Pwuuug: Zum Unterschied zu Dog kommt bei Dr. House am Ende was Sinnvolles raus ;)


    No comment...

    Es ist doch logisch das wir uns für die Abschaffung der Wehrpflihct einsetzen


    Ist ja auch jedem sein gutes Recht. Gerne bin ich da auch nicht hingegangen - und ob die Wehrpflicht jetzt abgeschafft werden soll oder nicht, war nicht Thema meines Postings - Pisa lässt grüßen.


    Genau das ist der Punkt, wäre es bei denen nicht Pflicht gewesen, wäre auch keiner freiwillig hingegangen.


    Mit den Konsequenzen der Abschaffung von rund 20 % des Personals des Roten Kreuzes mag sich nur niemand auseinandersetzten....:rolleyes:


    Und dann noch was: Ich hab nie was in den Arsch geschoben bekommen, und bin stolz drauf kein Muttersöhnchen zu sein.


    In den Raum gestellte, ungerichtete Aussagen auf dich zu beziehen, ist Deine Sache.

  • Also entweder wird hier bald mal sinnvoll Diskutiert oder ich mach das Thema dicht.


    Genau! Wenn ein Thema nicht so diskutiert wird, wie du es gerne hättest, dann mach es halt einfach zu. :thumbup:
    Muß ja ziemlich hart für dich sein, kritisiert zu werden . . . ich kenne Staatsformen, denen gehts genauso.
    Im Übrigen danke ich für deine Stellungsnahmen, die machen deine Fehlinterpretationen noch viel deutlicher und nachvollziehbarer!


    Eigentlich finde ichs ganz witzig, das sich das "Chaos in der Wehrpflichtsdebatte" auch hier im Forum abbildet und von persönlichen Vorwürfen, persönlichen Präferenzen und der Unwilligkeit, sich erstmal zu überlegen, welche Aufgaben das österreichische Bundesheer zu erledigen hat und ob man diese Aufgaben in Zukunft vielleicht besser und effizienter als bisher, möglicherweise auch ohne "Wehrpflicht", erledigen kann.
    Beim Vergleich der nun scheinbar vorliegenden Modelle etwas "schönzufärben" ist da natürlich absolut nicht zu tolerieren, wobei ich von Herrn Darabos enttäuscht wäre, hätte er sich tatsächlich dazu hinreissen lassen. Ich wüsste auch nicht, welche Gründe er dazu gehabt haben könnte.
    Leider ist Schönfärberei in diesem Lande nix neues, siehe Anschaffung der Eurofighter, z.B.



    Wer ein Problem mit mir oder meinen Ansichten hat, soll mir doch bitte eine PN schreiben.


    Du schreibst dem Herrn Darabos doch auch keine persönliche Nachricht, das du ihn für eine Pfeife hältst, sondern schreibst es hier im Forum.
    So werde ichs mit meiner Kritik an dir auch halten. ;)

  • Genau! Wenn ein Thema nicht so diskutiert wird, wie du es gerne hättest, dann mach es halt einfach zu. :thumbup:


    Na dann bitte...Man soll mir ja nicht vorwerfen können *keine anderen Meinungen zuzulassen*....


    Eigentlich finde ichs ganz witzig, das sich das "Chaos in der Wehrpflichtsdebatte" auch hier im Forum abbildet und von persönlichen Vorwürfen, persönlichen Präferenzen und der Unwilligkeit, sich erstmal zu überlegen, welche Aufgaben das österreichische Bundesheer zu erledigen hat und ob man diese Aufgaben in Zukunft vielleicht besser und effizienter als bisher, möglicherweise auch ohne "Wehrpflicht", erledigen kann.


    Ebendeshalb war es meine Intention die Frage des was und ob und wie aussen vor zu lassen.
    Mein Hauptanliegen beim Erstellen dieses Themas war das hier eine inzwischen beinahe unverzichtbare Institution - nämlich der Zivildienst - für kurzfristige politische Erfolge und das fortbestehen des Herrn Darabos mittels zweifelhafter Methoden (Schönrechnerei, Versuch Kritiker kaltzustellen) abgeschafft werden soll und niemand auch nur ansatzweise darüber nachdenkt welche Konsequenzen dies allein kurzfristig haben wird.


    Ich wüsste auch nicht, welche Gründe er dazu gehabt haben könnte.


    Mmn ganz einfach: Er ist Politiker und will sich und seine Partei - beide haben in den letzten Monaten nicht gerade durch Leistung geglänzt - durch das lösen einer "längst überfälligen Angelegenheit" - wie manche Medien in den letzten Tagen die Wehrpflichtdiskussion bezeichneten - profilieren. Wie anders mag man sich die völlige Kehrtwendung der SPÖ in diesem Thema erklären?


    die machen deine Fehlinterpretationen noch viel deutlicher und nachvollziehbarer!


    Meine Fehlinterpretationen? Lies das Eröffnungsposting nochmal und die Reaktionen darauf...


    Du schreibst dem Herrn Darabos doch auch keine persönliche Nachricht, das du ihn für eine Pfeife hältst, sondern schreibst es hier im Forum.
    So werde ichs mit meiner Kritik an dir auch halten. ;)


    Haarscharf.

  • Das wird mir zu hoch, Politik ist nicht mein Ding, ich verstehe noch immer nicht warum hier die Wogen so hoch gehen. Was ist falsch daran, die Wehrpflicht abzuschaffen, soviel ich weiss gibt es in anderern europäischen Ländern schon länger keine Wehrpflicht und da funktioniert das auch.
    An Freiwilligen für den Zivildienst wird es bestimmt nicht scheitern. Könnte man da nicht auch Arbeitslose heranziehen? Gibt es ja genug davon, da müssten die für ihr Geld was tun.
    Ich bleibe dabei, die Wehrplicht abschaffen.

  • Spitze...gefällt mir :gg: :hoch:


    ich verstehe noch immer nicht warum hier die Wogen so hoch gehen.


    Nicht? Hundl ist dein großer Retter vor dem pöösen pöösen nicht linx-linken Mod :muhaha:



    Sehr schön. Ersetzen wir den Zivildienst durch Sklavenarbeit. Macht Sinn!

  • Zitat von »pwoowq« Das wird mir zu hoch, Politik ist nicht mein Ding, [/OT}


    Warum meldest du dich dann eigentlich zu Wort?


    Weil mir nicht bewusst war, dass ich mit meiner Aussage die Wehrpflicht sollte abgeschafft werden etwas falsch machen würde, ist nun einmal meine Meinung. Und so falsch ist es auch nicht, gibt genug die so denken wie ich. Und wenn dass irgendjemanden nicht passt ist das auch nicht mein Problem.
    Ich stehe zu meiner ersten Aussage und bleibe dabei, werde aber absofort zu diesem Thema nichts mehr sagen.


    Ganz nach dem Motto: "Der Klügere gibt nach"


    Nette Grüße pwoowq.

  • Als Antwort zu einem anderen Fred habe ich mir ein paar Gedanken gemacht, die ich noch mitteilen wollte, was ich dort nicht mehr kann, weil er geschlossen wurde. Vielleicht auch als Gegengewichtung zu Ansichten zur SPÖ und zum Herrn Darabos :whistling:



    Mein Hauptanliegen beim Erstellen dieses Themas war das hier eine inzwischen beinahe unverzichtbare Institution - nämlich der Zivildienst - für kurzfristige politische Erfolge und das fortbestehen des Herrn Darabos mittels zweifelhafter Methoden (Schönrechnerei, Versuch Kritiker kaltzustellen) abgeschafft werden soll und niemand auch nur ansatzweise darüber nachdenkt welche Konsequenzen dies allein kurzfristig haben wird.


    Dir gehts also in erster Linie um die Auswirkungen auf die Zukunft des Zivildienstes und darum, das Darabos aus gewissen Gründen die wichtige Leistung, die der Zivildienst erbringt, leichtfertig gefährdet?
    Ich hoffe nicht, das sich Herr Darabos zu unredlichen Mitteln und zum "Volksbetrug" hat hinreißen lassen, um in irgendeiner Weise politischen Profit daraus zu schlagen. Wenn dem so wäre, müsste man ihn zweifelsohne das Vertrauen entziehen. Das muß sich ja leicht nachweisen lassen aber soweit ich weiß, liegt noch nichts am Tisch, oder doch?


    Über die Regierungsarbeit von Herrn Darabos und der SPÖ kann man unterschiedlicher Ansicht sein. Ich zumindest bin offensichtlich anderer Ansicht als du, ich fühle mich mit einem Bürgermeister Häupl, einem Bundeskanzler Faymann und einem Bundespräsidenten Heinz "Bussibär" Fischer (ok, der ist parteilos) und deren politischer Arbeit sehr, sehr wohl und finde es gut, wie diese Herrschaften ihre Ämter ausfüllen (im Gegensatz zu vergangenen oder gegenwärtigen Grausamkeiten wie Schüssel, Grasser, Bartenstein oder Fekter). Ja, ich bin sogar ein Darabos-Fan, spätestens seit seinen Versuchen, uns aus der Eurofighter-Schweinerei rauszuhauen.


    Ich muß aber auch ehrlich sagen das ich glaube, das der Herr Darabos, die diversen Parteien und auch sonst eigentlich alle mit der Wehrpflichtdebatte unvorbereitet konfrontiert wurden. Statt ehrlich zu sagen, das man sich das Alles erst mal anschauen und überlegen müsste (wie es unser Bussibär sicher auch gerne gehabt hätte) hat sich jeder schnell eine Haltung zusammengezimmert und wirft sich nun gegenseitig Unzulänglichkeiten vor.


    Ich finde es einfach zu früh, sich hinter ein bestimmtes Modell zu stellen, solange es ungeklärte Fragen wie eben den Zivildienst gibt.
    Positiv finde ich das endlich einmal darüber gesprochen wird, wie wichtig Zivildienst in unserem Lande ist - und zwar deshalb, weil er so billig ist :huh:


    Um meine Antwort nochmal kurz auf den Punkt zu bringen:


    1. Ich glaube nicht, das Darabos aus Überzeugung das Volk hintergehen wollte oder das ihm der Zivildienst nicht wichtig wäre, könnte mir aber vorstellen, dass es sein kann, das er unter politischen Druck falsch gehandelt hat.
    2. Das der Zivildienst in der jetzigen oder in einer ähnlichen Form weiterbesteht will glaube ich so ziemlich jede Partei, deshalb sehe ich dafür keine Gefahr.



    Um meine persönlichen allgemeinen Präferenzen und Ideen in die Debatte einzuwerfen: :D


    Ich finde Möglichkeiten immer besser als Pflichten. Die Idee, seinem Land für eine gewisse Zeit zur Verfügung zu stehen, gefällt mir aber auch. Schön finde ich das man auch jetzt schon zumindest die Wahl für das kleinere Übel hat: Präsenz- oder Zivildienst. Das war nicht immer so leicht möglich, wie es heute ist. Dauert der Zivildienst denn immer noch länger als der Präsenzdienst? Sollte nicht mehr so sein. Man könnte auch noch eine dritte Möglichkeit zur Dienstableistung anbieten, gefallen würde mir eine Art "technisches Hilfswerk", wo man lernt, Hilfe für Katastrophenfälle zu leisten, ohne militärisch ausgebildet zu werden.


    Sollte es keine Wehrpflicht mehr geben befürchte ich, dass ein "reinschnuppern" ins Militär in Zukunft so wie jetzt nicht mehr möglich wäre.
    Wenn ich dann etwas über Vaterlandsverteidigung lernen wollen würde, müsste ich wohl die Soldatenkarriere einschlagen (samt Aufnahmeprüfung und erfüllen bestimmter Voraussetzungen und wohl auch für längere Zeit), was ich zumindest nicht getan hätte.


    Wenn Soldat sein zukünftig keine Bürgerpflicht mehr ist, sondern aussschließlich nurmehr Beruf ist, dann wird aus einer Volksarmee eine Berufsarmee.
    Vor kurzem habe ich gehört, das es interessante Unterschiede zwischen diesen beiden Formen gibt, nicht nur in der Organisation und so, sondern betreffend ihrem Verhalten während politischen Umbrüchen oder anderen politischen Extremsituationen. Tunesien, so habe ich gehört, hat eine Volksarmee, und während des Sturzes des politischen Regimes hat es sehr wenige Todespfer gegeben. Ich kann mir gut vorstellen dass eine Berufsarmee anders gehandelt hätte, die sich nicht aus dem Volk rekrutiert. Ich hätte sogar etwas Angst davor, in 20 Jahren einer Stracheesken politischen Führung gegenüberzustehen und zu wissen, dass das Bundesheer aus Leuten besteht, die ihr ganzes Leben lang dafür bezahlt werden, gut Krieg zu führen. Aus Berufssoldaten. Lieber wären mir da Menschen wie du und ich, egal welcher Schulbildung oder Herkunft, egal welcher Religion oder welchen Berufs.


    Solange kein besseres Modell auftaucht oder eine andere Lösung mich überzeugt bin ich momentan dafür, das vieles anders wird und dagegen, die Wehrpflicht abzuschaffen (in D heissts ja eigentlich "aussetzen der"), bevor man sich das gründlich durch den Kopf gehen lässt.


    Freundschaft! :D

  • Wenn dem so wäre, müsste man ihn zweifelsohne das Vertrauen entziehen. Das muß sich ja leicht nachweisen lassen aber soweit ich weiß, liegt noch nichts am Tisch, oder doch?


    Beweise gibt es natürlich keine, aber als die Pläne vom Militär ausgearbeitet wurden, lagen die Kosten für das (von Anfang an favorisierte) "Modell 3" bei 2,6 Mrd. Euro pro Jahr - also eine halbe Milliarde teurer als das jetzige Bundesheer, bei der Präsentation Mitte Jänner kostete es plötzlich nurnoch 2,1 Mrd Euro - genauso viel wie das jetzige Heer. Also irgendwo herummanipuliert hat er. Im Gegensatz zum Hrn. Vizekanzler betrachte ich das als Wählerteuschung (zumindest solange er nicht offenlegen [kann] wo er die 500 mio. Euro eingespart hat)


    Genauer nachzulesen hier.


    ... spätestens seit seinen Versuchen, uns aus der Eurofighter-Schweinerei rauszuhauen.


    ...also was ich da alles zu gelesen hab *räusper*....ich will garnicht damit anfangen...



    Ich muß aber auch ehrlich sagen das ich glaube, das der Herr Darabos, die diversen Parteien und auch sonst eigentlich alle mit der Wehrpflichtdebatte unvorbereitet konfrontiert wurden.


    Was einiges über die Arbeit von Hrn. Minister Darabos aussagt: Er allein und seine Parteifreunde haben die Debatte ins rollen gebracht.



    Positiv finde ich das endlich einmal darüber gesprochen wird, wie wichtig Zivildienst in unserem Lande ist - ...


    Und deshalb darf ich mich einen kompletten Abend lang "flamen" lassen - um deine Worte zu verwenden?


    1. Ich glaube nicht, das Darabos aus Überzeugung das Volk hintergehen wollte oder das ihm der Zivildienst nicht wichtig wäre, könnte mir aber vorstellen, dass es sein kann, das er unter politischen Druck falsch gehandelt hat.


    Wie bei jeder Entscheidung die er bis jetzt getroffen hat: Eurofighter-Abschaffung, Sudan-Einsatz und jetzt die Wehrpflicht...



    2. Das der Zivildienst in der jetzigen oder in einer ähnlichen Form weiterbesteht will glaube ich so ziemlich jede Partei, deshalb sehe ich dafür keine Gefahr.


    Eines ist fix: Gibt es keine Wehrpflicht mehr, gibt es keinen Zivildienst mehr. Dies ist Völkerrechtlich nicht möglich. Einen "Wehrersatzdienst" darf es nur geben wenn es einen Wehrdienst gibt - alles andere ist Zwangsarbeit und verstößt damit gegen die Menschenrechte.


    Solange kein besseres Modell auftaucht oder eine andere Lösung mich überzeugt bin ich momentan dafür, das vieles anders wird und dagegen, die Wehrpflicht abzuschaffen (in D heissts ja eigentlich "aussetzen der"), bevor man sich das gründlich durch den Kopf gehen lässt.


    Ich spar mir jetzt jegliche Kommentare die mir durch den Kopf gehen...

  • Hundl:


    Falls es dich interessiert: die halbe Milliarde ist aufgetaucht:


    Wenn dem so wäre, müsste man ihn zweifelsohne das Vertrauen entziehen. Das muß sich ja leicht nachweisen lassen aber soweit ich weiß, liegt noch nichts am Tisch, oder doch?


    Lt. Kurier wurden die Kosten für Darabos' favorisiertes Heeresmodell nach unten korrigiert indem die "Jahresprämie" für Milizsoldaten von angenommenen 10.000 € auf 5.000 € reduzierte. (Ich habs nachgerechnet: bei angenommenen 10.000 Milizsoldaten kommt da genau eine halbe Milliarde raus :gg: )


    Welcher der Beträge angemessen bzw. notwendig ist um eine Miliz in der Größenordnung aufzustellen (abgesehen davon das bis dato keiner weiß was diese Leute dann innerhalb einer Berufsarmee leisten müssten) wage ich nicht zu beurteilen.


    Indes besteht der Verteidigungsminister darauf seine Pläne durchzusetzen, während die ÖVP auf einen "Neustart" der Gespräche pocht. (Warum auch immer, denn beide Regierungsparteien bestehen darauf, sich in der Frage der zukünftigen Sicherheitspolitischen Herausforderungen der Republik einig zu sein).


    Quelle.


  • Er allein und seine Parteifreunde haben die Debatte ins rollen gebracht.


    Hat er nicht. Selbst der von dir zuletzt verlinkte Artikel sprcht von einer "Befehlsausgabe der Krone".


    Und deshalb darf ich mich einen kompletten Abend lang "flamen" lassen - um deine Worte zu verwenden?


    Du weisst genau, welche Aussagen ich von dir kritisiert habe, nämlich die in deinem zweiten Beitrag in diesem Fred als Antwort auf Pwuuugs Stellungsnahme. Was "flamen" bedeutet kannst du im übrigen hier nachlesen.



    Über die 500 Millionen lässt sich jetzt natürlich vortrefflich streiten, da es sich um zwei Annahmen handelt, von denen keiner weiß, welche "richtiger" ist.
    Einen "Neustart" zu fordern finde ich fast schon untertrieben. Ich denke, konstruktive Gespräche haben dazu zwischen den Parteien noch so gut wie garnicht stattgefunden.Unterstützen würde ich bisher nur den Wunsch der Grünen, die Armee radikal abzuspecken und den Katastrophenschutz zivil zu organisieren. Obendrauf wünsche ich mir das Ersatzdienste gleich attraktiv wie der Präsenzdienst werden (gleiche Dauer, gleiche Bezahlung), was dem Bundesheer vielleicht möglich macht, die dann wohl geringere Anzahl an Präsenzdienern wieder sinnvoll auszubilden und zu beschäftigen.


    Ich denke keiner sollte darauf erpicht sein, "seine Pläne" durchzusetzen, sondern sich zusammen zu überlegen, welche Möglichkeiten man nutzen kann, um die Situation für Österreich und die Österreicher/innen zu verbessern.


    Die Gefahren die von einer Berufsarmee ausgehen können, hab ich ja schon in meinem letzten Post erwähnt. Darüber sollten alle, die sich eine fundierte Meinung zur Wehrpflicht bilden wollen, auch mal nachdenken. Ein Bericht vom ORF dieser Tage (ZiB 24 vom 28.11.2011) zur Lage in Ägypten beleuchtet diesen Unterschied wieder: hier gucken

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