Das Space Shuttle - eine Ära geht zu ende

  • Aller Voraussicht nach wird dieses Jahr eine Ära der Weltraumfahrt zu Ende gehen:
    Die verbliebenen drei Space Shuttles der NASA - die ersten wiederverwendbaren Raumfahrzeuge überhaupt - werden nach 30 Betriebsjahren außer Dienst gestellt.


    Discovery befindet sich derzeit auf ihrer letzten Weltraummission, wird vermutlich übermorgen zur Erde zurückkehren und danach nie wieder abheben.
    Für Endeavor ist noch eine Mission im April und für Atlantis eine Ende Juni/Anfang Juli geplant.
    Danach bleiben für die bemannte Weltraumfahrt und damit auch dem Aufbau und der Versorgung der Raumstation ISS nurnoch die russischen Sojus-Kapseln da eine Entscheidung über die Verlängerung des Shuttle-Programms von der NASA seit zwei Jahren ausständig ist und diverse Nachfolgeprojekte aus Kostengründen gestrichen bzw. verschoben wurden.


    Trotz einiger dramatischer Rückschläge - Challenger wurde 1986 beim Start zerstört, dabei kamen alle sieben Besatzungsmitglieder ums Leben und Columbia zerbarst 2003 während des Landeanfluges wobei ebenfalls alle sieben Besatzungsmitglieder ums leben kamen, konnte das Shuttle Programm zahlreiche Erfolge verbuchen.


    Als herausragendste Leistungen können wohl das Aussetzen des Hubble-Weltraumteleskop 1990 und die Wartungsarbeiten daran und die Rendezvous-Missionen zur Raumstation Mir und später zur ISS bezeichnet werden.


    Vor allem die beiden Katastrophen der Challenger und Columbia sorgten dafür dass sich die Space Shuttles nicht - wie es geplant war - für den kommerziellen Einsatz durchsetzen konnten und durch die notwendigen Verbesserungsarbeiten die Shuttlemissionen im Vergleich zum Satellitentransport mit unbemannten Raketen immer teurer wurden und das Shuttle-Programm in den Augen der Öffentlichkeit immer 'unbeliebter' wurde.


    Wenn alles nach Plan geht werden die Space Shuttles nach der letzten Mission STS-135 Ende Juni insgesamt 132 mal in den Weltraum gestartet sein, dabei mehr als 20.000 mal die Erde umkreist haben und ca. 850 mio. km zurückgelegt haben. Dabei werden die Shuttles 775 Menschen und insgesamt 64 Satelliten in den Erdorbit transportiert haben.


    Große Wehrmutstropfen bleiben die beiden Katastrophen der Challenger und Columbia, die der bemannten Weltraumfahrt der USA die ersten Toten im All überhaupt bescherten und zu großen Teilen dafür sorgten dass das Programm hinter den Erwartungen zurückblieb.



    Quelle1
    Quelle2



    Ich persönlich konnte mich für die Space Shuttles immer sehr begeistern und bin immer noch von ihnen fasziniert. Allerdings denke ich auch, das es besser ist das System lieber früher als später Stillzulegen anstatt weitere Katastrophen heraufzubeschwören - die bei der dermaßen alten Kisten die solch großen Belastungen ausgesetzt sind sicher früher oder später eintreten würden.
    Schade finde ich das es bis jetzt noch keine Entscheidung über die Nachfolge gibt und frage mich auch wie sie das demnächst mit der ISS managen wollen?
    Jedenfalls glaube ich dass das Space Shuttle Programm trotz zweier fataler Fehlschläge als gutes Weltraumforschungsprogramm in Erinnerung bleiben sollte, dessen Wert für die Menschheit man wohl kaum abschätzen kann und als 'erster Versuch' einer regelmäßigen, wirtschaftlicheren Weltraumfahrt angesehen werden sollte.

  • Ich fand die Shuttles auch immer sehr spannend aber in der Tat ist das Programm veraltet und man läuft Gefahr, weitere Katastrophen heraufzubeschwören. Ich finde es auch enttäuschend, dass nach wie vor die Zukunft nicht geklärt ist.

  • Aus meiner Sicht eines Qualitätsfuzzies sage ich jetzt, Die Amis haben auch nur mit Wasser gekocht. Und die Geschichte lehrt uns, dass die gesamte Raumfahrt nur finanzierbar war, weil ein paar Wirrköpfe, die nun mal das Sagen haben, ein wichtiges Prestigeobjekt darin sahen. Jetzt, wo der Kampf zwischen Ost und West nicht mehr in dem Maße stattfindet, ist kein Geld mehr für Forschung da.


    Space Shuttle waren für einen viel häufigeren Einsatz geplant und von daher ein Misserfolg. Als dies erkannt wurde, hätte man schon alles daran setzen müssen, nach einem Nachfolgeprogramm Ausschau zu halten und den Mut besitzen, Fehlentwicklungen einzustampfen. Die Russen sind mit ihrem "Steinzeit-Konzept" erfolgreicher. Aber jetzt dümpelt jeder für sich an einem eigenen Konzept rum.


    Es ist aber auch gar nicht so einfach, ein Ziel abzustecken, wofür sich der Einsatz einer Neuentwicklung lohnt. Der Mars? Ja, schon. Aber muss es unbedingt bemannte Missionen geben in einer Zeit, in der Roboter immer ausgefeilter werden? Der erste Mensch auf dem Mars wird, wissenschaftlich betrachtet, auch nicht interessanter sein, als es der erste Mensch auf dem Mond war. Ein bisschen rumhüpfen, eine Fahne hissen, Steine einsammeln. Und dann nach ein paar Besuchen das ganze Programm wieder abschließen.


    Der Mensch sollte erst mal die Probleme manuell lösen, die er auf der Erde hat und nicht ein paar Hansel im Weltraum umher schicken, die sowieso keine vernünftige Forschung betreiben können. Andere Planeten besiedeln? Kein einziger Planet wird uns bessere Bedingungen zum Leben liefern als die Erde.

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