Acht Bundesländer sind genug
McKinsey-Chef: Chancen des Föderalismus besser nutzen
Der Deutschland-Chef der Unternehmensberatung McKinsey, Jürgen Kluge, plädiert für eine völlige Neuordnung der Bundesrepublik. Eine Aufteilung Deutschlands in acht Bundesländer wäre sehr gut, sagte Kluge der "Bild am Sonntag". Kluge betonte: "Das jetzige System ist ineffizient und ungerecht. Unser Land ist föderalistisch organisiert. Das ist unser großer Vorteil. Aber wir nutzen nicht die Chancen, die sich daraus ergeben."
Der künftige Staatsaufbau sollte nach Kluges Vorstellungen dreischichtig sein. "Die zentralen Spielregeln müssen auf europäischer Ebene gesetzt werden. Das ist die erste Schicht. Die zweite und kleinste Schicht sollte der klassische Nationalstaat sein, die größte Schicht aber die sieben oder acht Bundesländer." Man sollte den Ländern auch die Freiheit lassen, eigene Gesetze zu verabschieden und eigene Steuern zu erheben.
Für überholt hält Kluge auch den Länderfinanzausgleich, über den die gut wirtschaftenden Länder die schlechteren unterstützten. "Effizienter wäre es aber, wenn Deutschland aus Gebieten bestehen würde, die in etwa die gleiche Wirtschaftskraft haben und zum Beispiel miteinander um die besten Wissenschaftler und die größten Industrieansiedlungen konkurrieren", betonte der McKinsey-Chef. Zudem sprach er sich für eine weit gehende Abschaffung des Beamtenstatus aus.
Quelle: n24