Wieso liest man eigentlich nie über die wichtigen Dinge auf quatschen.at? Morgen findet die größte Party der Welt statt und keinem juckt es. Morgen wird nämlich richtig gefeiert :]
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DJ Lineup:
18.00 Uhr - 18.20 Uhr: Umek
18.20 Uhr - 18.40 Uhr: LaDiDa
18.40 Uhr - 19.00 Uhr: Chrysler
19.00 Uhr - 19.20 Uhr: Moguai
19.20 Uhr - 19.40 Uhr: Tomcraft
19.40 Uhr - 20.00 Uhr: Rush
20.00 Uhr - 20.05 Uhr: REDE DR.MOTTE
20.05 Uhr - 20.25 Uhr: Tom Novy
20.25 Uhr - 20.45 Uhr: Lexy
"Loves rules" - zum letzten Mal?
Die Zeit der Superlative ist unwiederbringlich vorbei. Bis zu 1,5 Millionen zuckende Leiber schoben sich bei der Love Parade vor vier Jahren durch die Straßen Berlins. Wenn am Samstag beim 15. Techno- Umzug in der Hauptstadt die Marke von 500 000 Ravern überschritten wird, dann wären die Veranstalter schon glücklich. Geht es mit den Teilnehmerzahlen nach dem Einbruch im Vorjahr aber weiter nach unten, dann tanzen die Raver unter dem Motto "Love rules" (Liebe regiert) möglicherweise zum letzten Mal durch den Tiergarten.
Love Parade traf in den 90er Jahren den Zeitgeist
In den 90er Jahren war die Welt der Love Parade noch in Ordnung. Love-parade-Geschäftsführer Fabian Lenz spricht heute von den "goldenen Jahren". Damals stürmten DJs wie Marusha und Westbam in die Hitparaden. Mit sich jährlich verdoppelnden Teilnehmerzahlen wurde die Love Parade zum weltweit größten Rave, zu dem junge Leute aus aller Welt anreisten. Techno war ein Lebensgefühl: Mit möglichst wenig Textil auf dem Körper wurde zu Ohren betäubenden Rhythmen der Hedonismus gefeiert. Doch in schwierigeren Zeiten scheint der Ego-Trip nicht mehr angesagt zu sein.
Liebesparade konnte dieses Jahr nur mit Hilfe der Messe finanziert werden
Auch die Love Parade hat inzwischen mit grossen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Das war anders in den 90er-Jahren, als die Love Parade noch als politische Demonstration durch Berlin zog. Die Kosten vor allem für die Beseitigung des Mülls übernahm die Stadt. Als das Bundesverfassungsgericht im Jahr 2001 nach monatelangem Streit die Love Parade als rein kommerzielle Veranstaltung einstufte, hatten die Macher des Liebesraves alle anfallenden Kosten selbst zu tragen. In diesem Jahr waren rund 1, 5 Millionen Euro aufzubringen. Die Summe konnte nur gestemmt werden, weil die landeseigene Messe Berlin mit in die Organisation eingestiegen ist und etwa ein Drittel der Kosten übernimmt.
Einnahmen fehlen
Neben den Kosten für die Müllbeseitigung sind es vor allem die fehlenden Einnahmen, die den Veranstaltern zu schaffen machen. Das Merchandising-Geschäft mit dem verkauf von CDs, T-Shirts und Postern bringt nicht mehr den früheren Geldsegen. Ebenso wie die Vergabe von Lizenenzen für den Getränkeverkauf und der Parade-Wagen.
Dieses Jahr werden nur 30 Lautsprecher-Wagen die Strecke zwischen Brandenburger Tor, Siegessäule und Ernst-Reuter-Platz zurücklegen. Das sind ganze 15 weniger als letztes Jahr. Und Lenz fürchtet, dass sich künftig noch weniger Clubs und Plattenfirmen engagieren, weil sich immer weniger einen eigenen Laster auf der Love Parade leisten können. Grund für den Geldmangel bei den Labeln: Der Markt für Musik ist durch das massenhafte Schwarz-Kopieren von CDs geschrumpft.
Hat sich die Loveparade überlebt?
Vielleicht aber noch schwerer als die finanziellen Turbulenzen wiegen das zunehmende Desinteresse der Raver an dem ehemaligen Weltevent. Der Zeitgeist scheint sich langsam gegen den schönen Technobeat zu drehen. "Schon im vergangenen Jahr haben wir gemerkt, dass die Love Parade ihren Zenit überschritten hat", gibt Natascha Kompatzki zu, Sprecherin der Berliner Tourismuszentrale. «Es war ein gewisse Müdigkeit zu spüren." Noch steht die Stadt Berlin, die die Parade als wirtschaftliches Ereignis schätzt, zu dem Großereignis. Aber auch Franz gibt sich keinen Illusionen hin: Wenn die Love Parade mehrfach hintereinander einen Besuchereinbruch erlebe, dann müsse über ihre Zukunft nachgedacht werden.
Raver haben weniger Geld
Vor zwei Jahren waren noch rund eine Million Raver zu Techno-Musik durch Berlin getanzt. 2002 kamen wegen Berichten über einen angeblich geplanten Anschlag und eines Sturms am Vortag noch rund 700.000. Zur diesjährigen Love Parade werden nur noch zwischen 500.000 und 750.000 Leute erwartet. "Traurig wären wir deshalb nicht", sagte eine Sprecherin der Loveparade Berlin GmbH. "Wenn weniger kommen, macht es mehr Spaß." Als Grund für die Besucher-Flaute wird nicht Feier-Müdigkeit, sondern die Wirtschaftskrise ausgemacht. Viele könnten sich die Kosten für Anfahrt, Unterkunft und Eintritt für Partys nicht mehr leisten.
Bauzaun schützt den Tiergarten
"Love rules" lautet das diesjährige Motto der Freiluft- Party, bei der zum 15. Mal Techno-Fans aus aller Welt im Namen der Liebe durch Berlin tanzen. Dabei sollen die Raver erstmals nicht mehr im Unterholz des Innenstadt-Parks Tiergarten und in der Nachbarschaft der Paradestrecke campieren. Ein 4600 Meter langer Bauzaun und Halteverbotschilder sollen sie daran hindern. Der Zaun rund um den Park soll nach Angaben der Polizei zudem die Müllbelastung reduzieren und verhindern, dass Schwarzhändler große Getränkedepots anlegen.
35 Sonderzüge nach Berlin
Die Bahn will 35 Sonderzüge einsetzen, um die Techno-Fans in die Hauptstadt zu bringen. Das wären 15 Züge weniger als 2002. Allerdings stehen nach Angaben der Bahn Reservezüge bereit. Die vergangenen Jahre hätten gezeigt, dass sich viele Besucher sehr kurzfristig für die Fahrt zur Loveparade entschieden.
Sponsoren bleiben aus
Auch die Zahl der bei dem Umzug mitfahrenden Lastwagen könnte in diesem Jahr geringer ausfallen. So nimmt etwa die Berliner Discothek Matrix erstmals seit Jahren nicht teil, weil sie nach eigenen Angaben keinen Sponsor gefunden hat. Mindestens 25.000 Euro kostet ein solcher Tanzwagen. "Die Musikbranche kann sich die Promotion nicht mehr leisten", sagte Lenz. Zudem spricht der Geschäftsführer von einer Normalisierung. Der Techno-Boom und die hohen Besucherzahlen Mitte bis Ende der 90er Jahre seien eine "Anomalie" gewesen.
Auch das Label "Urban" des Branchenriesen Universal Music ist diesmal nicht mit einem eigenen Wagen dabei. Interessanter als der Umzug selbst seien für viele Plattenfirmen die Parties und Veranstaltungen im Umfeld der Loveparade, sagte Urban-Sprecher Markus Meyer. Wegen dieses Umfelds sei die Loveparade für Hersteller von elektronischer Musik noch immer eine der drei wichtigsten Veranstaltungen weltweit.
Protest gegen Kommerzialisierung
Rund 30.000 Anhänger elektronischer Musik würden am Wochenende eigens nach Berlin kommen, um an Konkurrenz- Veranstaltungen teilzunehmen, schätzt Meyer. "Aus Protest gegen die Party gehen Leute auf andere Partys." Kritiker hatten in den vergangenen Jahren wiederholt erklärt, die Loveparade sei zu kommerziell geworden.
Quelle: Stern
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