Der Pop-Star Michael Jackson soll in Kürze wegen Kindesmissbrauchs in mehreren Fällen vor Gericht gestellt werden. Staatsanwalt Tom Sneddon forderte Jackson am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Santa Barbara auf, sich umgehend den Behörden zu stellen, damit ein Haftbefehl vollstreckt werden kann.
Bei einer Verurteilung drohe dem 45-jährigen Star eine langjährige Haftstrafe, sagte der Staatsanwalt. Sollte sich Jackson innerhalb einer bestimmten Frist stellen, könne er gegen eine Kaution von drei Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) zunächst auf freien Fuß gesetzt werden. Jackson müsse aber seinen Reisepass abgeben und jederzeit für die Behörden erreichbar sein. Sneddon betonte: "Jeder ist unschuldig, solange er nicht verurteilt ist."
Jacksons Anwälte verhandelten am Mittwoch mit den Behörden über Bedingungen, unter denen sich der Star stellen würde. Es gebe Anzeichen dafür, dass Jackson zur Kooperation mit den Behörden bereit sei, sagte ein Polizeisprecher. Zugleich rief er dazu auf, dass Familien eventueller Opfer von Kindesmissbrauch durch Jackson sich bei den Behörden melden.
Die Vorwürfe gegen Jackson wurden unter anderem durch Angaben eines zwölfjährigen Jungen ausgelöst, der nach US-Medienberichten einem Psychotherapeuten von sexuellen Belästigungen Jacksons auf dessen Neverland Ranch erzählt haben soll.
Mehr als 60 Polizisten hatten am Dienstag Jacksons Neverland-Ranch in Kalifornien durchsucht. Einen Haftbefehl konnten sie dabei nicht vollstrecken, weil sich Jackson zu der Zeit in Las Vegas aufhielt. Nach Angaben des Sprechers der Jackson-Familie, Steve Manning, wird der Star von seiner Verwandschaft unterstützt. Viele Familienmitglieder seien bei ihm.
Quelle: http://www.n-tv.de