"Das ist Österreich-Thema"

  • Appell an die Politik
    Die börsennotierte Austrian-Airlines-Gruppe hat im ersten Halbjahr 2005 ihren Vorsteuerverlust mehr als vervierfacht. Unterm Strich verdoppelte sich der Verlust je Aktie fast von 1,30 auf 2,45 Euro je Aktie.
    AUA-Chef Vagn Sörensen appelliert nun an Politik, Behörden und öffentliche Eigentümer, beim Abbau der exorbitanten Kosten und Defizite zu helfen. An der AUA ist die Staatsholding ÖIAG mit 39,7 Prozent beteiligt.


    Kampf um Gebühren
    Die hohen Gebühren und andere externe Kosten will Sörensen deutlich drücken. Die Sicherheitsgebühr, die der Bund zuletzt verdoppelt hat, wird von der AUA bereits vor Gericht bekämpft.
    Zu hoch sind der Airline auch die Landegebühren. Mit dem Flughafen Wien Schwechat ist man zwecks Kostenentlastung ebenso im Gespräch wie mit den Ministerien, so Sörensen am Montag.


    Ruf nach Regulator
    Sollte der Markt nicht selber für ein wettbewerbsfähiges Umfeld sorgen, dann könnte das auch einmal ein Regulator tun, ähnlich wie in der Strom- und Telekom-Branche, regte Sörensen an. Auch die Subventionenfrage für Billig-Airlines fiele da hinein.


    "Nicht nur ein AUA-Thema"
    "Das ist nicht nur ein AUA-Thema. Das ist ein Österreich-Thema", machte Sörensen am Montag vor Journalisten entsprechend Druck.
    Bei der Halbjahresbilanz-Pressekonferenz verwies er unter anderem auf die Infrastruktur, die die AUA-Gruppe dem Wirtschaftsstandort zur Verfügung stelle.


    "Tragen das ganze Marktrisiko"
    Es könne nicht sein, dass die einen Riesengewinne machten und andere "ständig so kämpfen müssen". Blicke man auf die Wertschöpfungskette, so trage da ganz klar ein Player das ganze Marktrisiko, argumentiert die AUA.
    Die börsennotierte österreichische Airline hofft jedenfalls, ihre hohe Kostenbelastung bald reduzieren zu können und keine neuen Belastungen fürchten zu müssen.


    Absage an Schüssel
    Für eine Kerosinsteuer etwa zur Finanzierung der EU, wie sie Kanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP)mehrfach zur Debatte gestellt hatte, "wäre kein Platz in unserer Wertschöpfungskette", gab AUA-Finanzvorstand Thomas Kleibl am Montag zu verstehen.
    Die AUA-Manager beziffern die Wertschöpfung des Luftverkehrs in Österreich mit rund 3,5 Mrd. Euro. Von dieser Branche gehe ein direkter Beschäftigungseffekt für 50.000 Mitarbeiter aus.


    "Produktionen herausgenommen"
    In den ersten sechs Monaten des Jahres büßte die AUA - erstmals seit vier Jahren - an Mitarbeiterproduktivität ein, weil "Produktionen herausgenommen", dabei aber nicht entsprechend Beschäftigte abgebaut wurden, so Sörensen weiter.
    Er habe das auch nicht vor, versicherte der AUA-Chef in seiner Bilanz. Zum Abbau der hohen Verluste soll es kein neues großes Sparpaket im Unternehmen geben.


    Quelle: orf.at

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!