Williams strikt gegen mehr Einfluss von BMW

  • Williams und BMW streiten über Partnerschaft


    Der Teufel steckt im Detail. Im Prinzip sind sich Williams und BMW einig, ihr gemeinsames Formel-1-Projekt über das Jahr 2004 hinaus fortzusetzen. Strittig ist jedoch, wie die Partnerschaft künftig aussehen soll. Der bayerische Motorenbauer will deutlich mehr Einfluss und seinen Zuständigkeitsbereich gewaltig ausdehnen, während der britische Rennstall verbissen darum kämpft, nicht zu viel an Kompetenz zu verlieren.


    «Es gibt nur noch wenige offene Fragen», versicherte Teamchef Frank Williams in einem dpa- Interview vor dem Großen Preis von Österreich. «Für uns ist unser aktueller Partner die erste Wahl.» BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen erklärte: «Für uns hat Williams oberste Priorität.»


    Das Verhältnis zwischen den Briten und Bayern hat sich merklich abgekühlt. Herrschte nach dem überraschenden 2. Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft im Vorjahr noch eitel Freude, so führte das schwache Abschneiden in dieser Saison zu spürbaren Spannungen. «Das größte Problem sind die bislang enttäuschenden Ergebnisse», räumte Williams ein. Die Hauptschuld an der Misere und den daraus resultierenden Verstimmungen und Verzögerungen bei den Vertragsverhandlungen liegt am Chassis des neuen FW25. Es ist der Schwachpunkt, wie Williams zugibt.


    Der scheidende BMW-Motordirektor Gerhard Berger hat mit seiner harschen Kritik an Williams zusätzlich Öl ins Feuer gegossen, auch wenn sich in Spielberg beide Seiten bemühten, den Streit herunterzuspielen. «Ich bin nicht überrascht. Ich kenne Gerhard gut», relativierte Williams den verbalen Rundumschlag des Österreichers: «Wir wissen, dass wir unsere Leistung verbessern müssen.» Theissen, der bei den Weiß-Blauen die Rolle des moderaten Verhandlungspartners übernommen hat, verwies auf die positiven Seiten: «Wir machen Fortschritte. Die Chance, zu einer Einigung zu kommen, ist größer als die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns der Verhandlungen.»


    Die BMW-Forderungen sind klar: Die Münchner wollen einschneidende Strukturveränderungen und beispielsweise in den Schlüsselbereichen Aerodynamik, Antrieb und Getriebe mitarbeiten. «Eine große Firma hat Ressourcen, die ein Rennstall allein nicht hat», forderte Theissen Williams auf, dem finanziellen und kräftemäßigen Verhältnis entsprechend zurückzustecken: «Wenn wir die Partnerschaft ausweiten, wollen wir das so tun, dass wir die WM gewinnen können.» Frank Williams, seit 26 Jahren in der Formel 1 und mit neun Konstrukteurs- und sieben Fahrertiteln Chef eins der erfolgreichsten Teams, will sein Lebenswerk dagegen nicht einfach aus den Händen geben.


    So wird sich das Tauziehen zwischen Briten und Bayern wohl noch einige Zeit hinziehen, zumal beide Seiten betonen, nicht unter Druck zu stehen. «Wir haben definitiv keine Deadline», erklärte Theissen. Williams ergänzte, es bestehe kein Zwang zu einer schnellen Lösung, auch wenn eine Einigung noch in diesem Jahr «möglich ist».


    Um den aus ihrer Sicht unwilligen Partner umzustimmen, greifen die Verhandlungsstrategen auch zu Druckmitteln. Berger sprach von Alternativen, Theissen von vier Optionen: «Eine ist, alles zu stoppen, was sich aber ausschließt. Die zweite ist, über ein eigenes Team nachzudenken. Drittens: ein anderer Partner. Und die vierte - eigentlich die beste: die Partnerschaft fortsetzen.»


    Frank Williams konterte kühl: «Ich würde meine Pflichten gegenüber meiner Firma vernachlässigen, wenn ich für einen solchen Fall nicht vorsorgen würde. Es wäre fahrlässig, ausschließlich von einem Unternehmen abzuhängen. Wir haben natürlich eine Alternative.» Aber der 61-Jährige bevorzugt eine Einigung: «Ich hoffe und glaube, dass es besser ist, sich auf seinen aktuellen Partner zu konzentrieren und die Probleme gemeinsam zu lösen. Das ist besser, als alle zwei Jahre die Pferde zu wechseln.» Das sieht auch Theissen so: «Wir haben nichts davon, jetzt die Pferde zu wechseln.»


    Quelle: http://www.yahoo.de

  • Williams strikt gegen mehr Einfluss von BMW


    Seit der Saison 2000 treten BMW und das WilliamsF1-Team nun bereits in der Königsklasse gemeinsam an. Mit dem Ziel in nicht allzu ferner Zukunft die Weltmeisterschaft zu gewinnen gestartet, konnte man bis heute einige Achtungserfolge erreichen, doch vom Titel scheint man auch 2003 zu weit entfernt.
    Während schon lange bekannt ist, dass der V10-Motor aus München eines der leistungsstärksten Aggregate, wenn nicht sogar der Spitzenmotor im gesamten Feld ist, so kann man von dem in Grove von WilliamsF1 entwickelten Boliden auch in dieser Saison bislang nur sagen, dass die Konkurrenz über den Winter besser gearbeitet hat.


    Die Pole Position und der Sieg in Monte Carlo haben der deutsch-britischen Allianz zwar neue Hoffnung gegeben, doch nach wie vor wird man durch die sich gegenwärtig nicht vorwärts bewegenden Verhandlungen bezüglich der Fortsetzung der Partnerschaft über 2004 hinaus gebremst.


    Genau diesen Umstand hat nun auch der Technische Direktor des Rennstalls ausgemacht. In der englischsprachigen Presse wird Patrick Head dahingehend zitiert, dass es "eine Notwendigkeit jeder Verlängerung einer Zusammenarbeit sei, dass man eng zusammenarbeite."


    Das, so Head weiter, täte man bis zu einem gewissen Punkt zwar bereits, jedoch wird seit geraumer Zeit vermutet, dass BMW gerne mehr Einfluss auf die Entwicklung des Boliden - die derzeitige Schwachstelle - nehmen möchte.


    Der bayerische Automobilhersteller hat in den vergangenen Monaten und Wochen bekanntlich mehrmals ausgedrückt, dass man Erfahrungen und Know-how besäße welches hilfreich dabei sein könnte das gemeinsame Ziel schneller zu erreichen. Der Konflikt liegt jedoch darin, dass Teamchef Frank Williams befürchtet er würde durch einen größeren Einfluss durch BMW die Kontrolle einbüßen.


    "Neue Leute zu uns zu bringen, ist in Ordnung. Aber unsere Verantwortung in Bereichen des Autos die nichts mit dem Motor zu tun haben einzuschränken ist etwas dem wir nicht zustimmen werden", so Williams.


    Quelle: http://www.f1total.com

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