Selbsteinschätzung

  • Wir mussten heute in der Schule eine Gruppenaufgabe gemeinsam lösen und uns anschließend selbst und gegenseitig einschätzen. Dafür mussten wir einen Bogen mit verschiedenen Bereichen ausfüllen, u.a. wie wir uns während der Gruppenarbeit selbst gesehen und wie wir die anderen gesehen haben.
    Interessant war, dass die meisten Gruppenmitglieder sich selbst schlechter eingeschätzt hätten als es andere getan haben.
    Deshalb frage ich mich, ob man sich selbst einfach nur schlecht einschätzen kann, oder ob man das aus Höflichkeit macht, um sich nicht hervorzuheben ... :haeh: Was meint ihr? Meint ihr, dass ihr euch gut einschätzen könnt, oder bewertet ihr euch eher besser bzw. schlechter? Wie würdet ihr eure Entscheidung begründen?


    Bin mal gespannt ... ;)

  • also ich kann mich selbst absolut nicht einschätzen... und würd mich nicht aus höflichkeit schlechter einschätzen... bei mir hängt das damit zusammen dass ich kein wikliches selbstwertgefühl besitze und mich damit immer als noch schlechter betrachte als andere das tun... :rolleyes:

    "Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle." - Franz Kafka

  • naja... zuerst frag ich solche leute immer mal ob sie mich verarschen oda was los is...
    wenn sie dann immer noch an ihrer meinung festhalten dann bedank ich mich dafür und denk mir meißtens entweder "da hast dus... so mies bist du gar nicht" oda "ja ja... ganz sicha... ich finds echt lutig verarscht zu werden..." :P

    "Auch ist das vielleicht nicht eigentlich Liebe, wenn ich sage, daß Du mir das Liebste bist; Liebe ist, daß Du mir das Messer bist, mit dem ich in mir wühle." - Franz Kafka

  • Mir gehts ähnlich wie moko, ich mach mich selber schlechter als ich bin, um nicht als arrogant da zustehen. Es gibt ja Leute, die sich immer wieder selbst überschätzen und sehr hervor tun. So jemand bin ich überhaupt nicht, ich bin eher das kleine Büromäuschen und wenn mich mein Scheffe lobt, dann freu ich mich. Wobei ich gelernt hab, das er das schon fast zu oft tut und auch heuchelt. Dafür freu ich mich dann umso mehr, wenn andere Kollegen mich loben, weil sie es wirklich ernst meinen. Oder wenn es von einem Klienten kommt, das ist dann das allergrößte Lob :]


    Also ich glaube durchaus, das die meisten Menschen sich selber schlechter einschätzen als sie sind, einfach um nicht arrogant zu wirken. Gerade bei Selbsteinschätzungen findet man sehr schnell heraus wer in höheren Spähren wandelt und wer am Boden geblieben ist :zwinker:

    :sonne: Wann wirds mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war. :sonne:
    Jaaa, mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so kalt und so sibirisch wie im letzten Jahr.
    Rudi Carrell

  • Zitat

    Original von Galaktika
    Deshalb frage ich mich, ob man sich selbst einfach nur schlecht einschätzen kann, oder ob man das aus Höflichkeit macht, um sich nicht hervorzuheben ... :haeh: Was meint ihr? Meint ihr, dass ihr euch gut einschätzen könnt, oder bewertet ihr euch eher besser bzw. schlechter? Wie würdet ihr eure Entscheidung begründen?


    Grundsätzlich denke ich, dass die meisten Menschen ihr Licht unter den Scheffel stellen, damit andere Menschen sie nicht für selbstverliebt halten. Bescheidenheit wird schließlich groß geschrieben.
    Schade eigentlich, dass man sich das so sehr zu Herzen nimmt oder eher "frau". Ich bin der Meinung, dass Männer sich damit leichter tun, ihre Stärken zu nennen oder sich positiv hervorzuheben.


    Bis vor Beginn meiner Therapie war mein Selbstwertgefühl kaum vorhanden und ich habe mich ständig klein gehalten. Inzwischen gelingt es mir immer öfter mal, mich positiv einzuschätzen oder eben so wie ich eigentlich bin. Also nichts mit klein machen und so. Trotzdem passiert es mir oft, dass andere Menschen mich ganz anders wahrnehmen und einschätzen (z.B. werde ich total oft für die superselbstbewusste Powerfrau gehalten, die total gefestigt ist und zu sich steht. Das sehe ich aber ganz anders), als ich es tu´!
    Selbst- und Fremdwahrnehmung weichen eben einfach voneinander ab. Liegt eben alles im Auge des Betrachters :)

  • Wie definiert ihr nun den Terminus "Selbsteinschätzung"?
    Da besteht doch ein unterschiedet, ob er a.) beschreibt wie man tatsächlich über sich selbst denkt, oder b.) ob er darauf abzielt, wie man sich einschätzt wenn andere zugegen sind, bzw. die Selbsteinschätzung miterleben?
    Diese Begriffe gehen nur konform, falls man in jeder Situation bedingungslos ehrlich zu sich selbst, und anderen ist. Und das ist kaum jemand, bzw. vielleicht sogar keiner.

    The absence of war does not mean peace
    The absence of noise does not mean silence
    we whisper, we plot, we wait....

  • Ich möchte auch nie arrogant wirken, und deswegen heb ich auch eher immer die schlechteren Sachen hervor. Gutes zwar auch manchmal, aber nur sehr gemäßigt...


    Über Lob freu ich mich selbstverständlich, aber ich möchte damit auch nicht, dass es so aussieht, als ob ich mich mit meinem Lachen und meiner Freude über andere lustig machen würde - deswegen tu ich auch oft weiter so, als ob nichts gewesen wäre, was viele missverstehen und dann denken, das Lob sei nicht genug für mich gewesen... Jaja, mit dem Lob harperts ein bisschen an mir, ich weiß nie, was ich dann sagen soll ... ich vertelie lieber Komplimente (KEIN Schleimen, was auch viele oft falsch verstehen), als wenn ich selbst welche bekomme, weil ich sie nicht in Gegenwart anderer zu verarbieten weiß - unter 4 Augen ist das was anderes, da ist es auch verständlicher, und passt besser, wenn man der/dem Anderen seine Freude zeigt...

    =) ...this is all the heaven we've got, right here where we are... =)
    Mark Knopfler - Our Shangri-La


    ;) ...save in the light that surrounds me, free of the fear and the pain... ;)
    Dream Theater - The Spirit Carries On

  • Zitat

    Original von el_greco
    Wie definiert ihr nun den Terminus "Selbsteinschätzung"?
    Da besteht doch ein unterschiedet, ob er a.) beschreibt wie man tatsächlich über sich selbst denkt, oder b.) ob er darauf abzielt, wie man sich einschätzt wenn andere zugegen sind, bzw. die Selbsteinschätzung miterleben?


    Hier würde dann eher Punkt b zum Tragen kommen, da sich das ja wie in meinem Beispiel auf eine Gruppenarbeit bezieht und wir unsere Selbst- und Fremdeinschätzungen offen darlegen mussten.


    Eigentlich schätzt sich hier bisher jeder schlechter ein als er sich eigentlich sieht, jeder aus anderen Motiven heraus. Wieso kann man nicht einfach selbstbewußt und überzeugt von sich in Gegenwart von anderen behaupten, dass man in bestimmten Bereichen wirklich gut ist? Man muss ja nicht sagen, dass man in allen Bereichen supertoll ist (was man ja auch gar nicht sein kann), aber wieso kann man sich das nicht einfach selbst eingestehen und es auch so vortragen, egal wie die Reaktion der anderen ist?

  • Ich glaube, die meisten können das auch sich selbst gegenüber nicht eingestehen das in einem Bereich wirklich gut sind. Wir denken immer: ach das bissl was ich kann, da kann man noch nicht von wirklich gut sprechen, es gibt sicher Bessere.

    :sonne: Wann wirds mal wieder richtig Sommer, ein Sommer wie er früher einmal war. :sonne:
    Jaaa, mit Sonnenschein von Juni bis September, und nicht so kalt und so sibirisch wie im letzten Jahr.
    Rudi Carrell

  • Da liegst du sicherlich richtig Trinity. :nick:
    Fehlt uns vielleicht auch einfach noch Lebenserfahrung, um uns und unsere Leistungen besser einzuschätzen? Mich würde wirklich interessieren, was die etwas älteren Leute hier dazu zu erzählen haben.

  • Die Motive dieses "sich-selbst-absichtlich-falsch-einschätzens" sollte man wieder unterschieden:


    a.) Macht mans um sich bei anderen gut zu verkaufen? (also um nicht arrogant zu erscheinen)
    b.) Ist man "nur" streng zu sich selbst?


    Nummer a.) ist mMn eher bedenklich, da man sich nicht nur nach anderen richtet, sondern auch in gewissem Maße unehrlich ist.
    b.) wiederum sollte in der Menschheit vielleicht etwas forciert werden....

    The absence of war does not mean peace
    The absence of noise does not mean silence
    we whisper, we plot, we wait....

  • ich denke ich weiß was ich kann und wo meine schwächen liegen und das ist sicher nicht schlecht ... aber ich weiß nciht, ich denke wirklich einschätzen können mich auch nur leute die mich wirklich kennen ... aber ich kann auch durchaus verlegen werden wenn einer übertreibt oder einfach seiten von mir aufdeckt die ich nicht gerne zeige ....

  • Ich denke schon, dass ich mich relativ gut einschätzen kann. Ich finde es auch teilweise sehr schade, wenn sich manche Leute zu sehr unter den Scheffel stellen. Man kann doch stolz darauf sein was man kann, ohne automatisch arrogant zu wirken.Für gewisse Dinge hat man vielleicht hart gearbeitet, warum also nicht dazu stehen und sich darüber freuen?

  • auf der einen seite, bin ichder meinung, dass man sich selbst nicht zu schlecht einschätzen sollte, weil dass dann bei mir wirklich nur aus höflichkeit ist. aber es ist doch total schön, wenn man sich nach z.B. einer klassenarbeit sagt, dass die sicher total schlecht geworden ist. dann ist man bei einem schlechten ergebnis nicht ganz so enttäuscht, freut sich bei einem guten aber umso mehr!!!:klatschen:

  • Zitat

    Original von Mariella
    aber es ist doch total schön, wenn man sich nach z.B. einer klassenarbeit sagt, dass die sicher total schlecht geworden ist. dann ist man bei einem schlechten ergebnis nicht ganz so enttäuscht, freut sich bei einem guten aber umso mehr!!!:klatschen:


    Das hab ich auch immer so gemacht. Das hilft ungemein! :nick:

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