Hallo ihr Lieben!
Aus gegebenem Anlass würde es mich interessieren, wie ihr mit einem nahestehenden Tod eines Angehörigen oder sehr engen Freundes umgeht.
Meine Oma liegt mittlerweile im Sterben und obwohl ich mich bereits seit ca. einem halben Jahr "am Verabschieden" bin, da viele kritische Situationen in ihrem Krankheitsverlauf vorlagen, steht jetzt das Ende bevor, wenn ich das mal so sagen kann.
Wenn mein Telefon oder das Handy klingelt, denke ich unweigerlich, dass da nun das Heim oder meine Mutter dran ist um mir zu sagen, dass ich kommen soll um mich von meiner Oma zu verabschieden. Das schockt mich total und ich weiß gar nicht, ob ich mich dazu "aufraffen" kann, ob ich das auch so einfach wegstecken kann, einen geliebten Menschen sterben zu sehen. Dazu sollte ich wohl sagen, dass ich noch nie einen Menschen hab sterben sehen, sehr wohl aber schon Tote gesehen habe. Der Anblick eines Toten ist mir jetzt nicht vertraut und hat mich auch absolut bis in die Grundtiefen geschockt. Trotzdem war es etwas "anderes", da dort kein Familienmitglied oder so lag, um den ich getrauert habe.
2001 ist mein Opa im KH an Krebs gestorben und ich war nicht dabei. Meine Mutter hat mich damals nicht angerufen und ich konnte ihn damals während seiner letzten Zeit auch nicht dort besuchen, da ich das nicht verkraftet hätte (ich hatte zu meinem Opa ein sehr enges Verhältnis und musste schon so sehr an dem Verlust knabbern). Ich hatte mich aber innerlich von ihm verabschiedet, als er das letzte Mal von Zuhause abgeholt wurde ...
Jetzt bin ich älter, zu meiner Oma habe ich zwar auch ein sehr inniges Verhältnis, aber durch das bereits andauernde Abschied nehmen habe ich nicht das Gefühl, dass es mir "leichter" gehen würde.
Ich ringe wirklich mit mir und weiß nicht, ob und was ich tun soll. Meine Mutter hatte mir damals beim Tod meines Opas (den ich auch bis heute noch nicht ganz überwunden habe) von seinen letzten Momenten und seinem letzten Kampf mit dem Leben (oder gegen den Tod?) erzählt, was mich total geschockt hat! Ich weiß nicht, ob ich den Anblick (wenn es denn ähnlich abläuft und sie nicht einfach so einschläft) verkraften kann ... ich weiß noch nicht einmal, ob ich den Anblick meiner toten Oma verkraften könnte ...
Gelernt habe ich, dass sich Menschen von Toten verabschieden müssen, aber ich weiß nicht ob ich das auch kann bzw. habe sowas bisher auch noch nie richtig von anderen verlangt, wenn sie es denn nicht wollten.
Da der Tag, an dem ich dem Tod ins Auge blicken muss näher rückt, hoffe ich, dass ihr mir sagen könnt, was ihr tun würdet bzw. wie ihr mit so einer Situation bisher umgegangen seid.
Danke.