Inge Meysel ist tot

  • Deutschlands populärste Volksschauspielerin, Inge Meysel, ist tot. Die als "Mutter der Nation" bekannt gewordene Schauspielerin starb am Samstagmorgen im Alter von 94 Jahren in ihrem Haus in Bullenhausen bei Hamburg, berichtete ihr Betreuer Peter Knuth.

    "Inge starb friedlich im Schlaf. Sie hatte keine Schmerzen, als sie von uns gegangen ist", sagte er der "Bild am Sonntag". Sie habe einen Herzstillstand erlitten. Seit den 60er Jahren stand das Fernsehen im Mittelpunkt ihrer Karriere. Vielen ist Inge Meysel, die meist resolute Frauengestalten des Alltags darstellte, vor allem als Käthe Scholz aus der TV-Serie "Die Unverbesserlichen" bekannt.

    Die gebürtige Berlinerin galt schon zu Lebzeiten als Legende der deutschen Fernseh- und Theaterunterhaltung. Bis zuletzt machte Meysel neben ihrer schauspielerischen Tätigkeit auch als sozialkritisch engagierte Zeitgenossin von sich Reden. Die temperamentvolle Schauspielerin lebte seit langem allein in ihrer Villa am Elbdeich.

    Zuletzt hatte die Demenz kranke Schauspielerin unter den Folgen eines Oberschenkel-Trümmerbruches gelitten. Vergangenen Monat hatte sich ihr Zustand dramatisch verschlechtert.

    Die 1910 in Berlin als Tochter eines jüdischen Tabakhändlers und einer Dänin geborene Meysel kam nach dem zwölfjährigen Auftrittsverbot bei den Nazis 1945 ans Hamburger Thalia Theater. In den folgenden Jahren besetzte sie vorwiegend das Fach der Salondame im Boulevard. Die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft mit ihrem zweiten Mann, dem Regisseur John Olden, brachte sie ins Charakterfach. Mit "Das Fenster zum Flur" von Curt Flatow kam 1959 der große Bühnen- und Fernseherfolg. Seit den 60ern arbeitete Meysel fast nur noch fürs Fernsehen.


    n-tv.de

  • Also ich hab mich vor Jahren noch gefragt "wie die gibts noch?" und jetzt ist sie wirklich tot :(
    Sie war schon ein Teil deutsche Geschichte oder?


    :tongue: :) :D :tongue: :D :) :tongue:
    :D Jeder Tag, an dem Du nicht wenigstens :D
    :knutsch: 1 mal gelacht hast, ist ein verlorener Tag! :bussi:
    :tongue: :) :D :tongue: :D :) :tongue:

  • Also so langsam gehen uns die großen deutschen Schauspieler aus. :( Wirklich schade um die Frau, auch wenn es fernab meiner Generation liegt habe ich großen Respekt vor Künstlern wie ihr aber wenn wir ehrlich sind ist 94 ein gesegnetes Alter zumal es für sie angesichts der vielen Krankheiten in letzter Zeit wohl besser war.

  • Sie wusste wohl von ihrem anstehenden Tod. Heute haben sie 2 Wochen alte Bilder im Fernsehen gezeigt. Sie sah ja wirklich nicht mehr gut aus. Die einst so gutgekleidete und immer schön gestylte Meysel lag nur noch im Bett. Ihr Zustand hat sich in den letzten 2 Jahren stark verschlechtert. 2002 sah man sie noch im Fernsehen. So schnell kann es gehen.


    Wird sie nicht in Berlin beerdigt?

  • Todespille immer dabei



    Die offizielle Todesursache lautet Herzstillstand, doch Freunde der 94-jährigen Schauspielerin rätseln, ob die Verfechterin der Sterbehilfe ihrem Leben selbst ein Ende gesetzt hat.


    Seit 20 Jahren war Meysel Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Humanes Sterben (DGHS) und setzte sich aktiv für die Sterbehilfe ein. „Ich habe immer Tabletten dabei, um selbst zu entscheiden, wann ich sterben will. Dieser Moment ist dann gekommen, wenn ich mein Leben nicht mehr selbstständig meistern kann", zitierte die „Bild“-Zeitung am Montag aus einem früheren Interview mit Meysel.


    Die 94-Jährige beteuerte öffentlich, dass sie Selbstmord begehen würde, wenn ihr das Leben nicht mehr lebenswert erscheinen oder sie an einer unheilbaren Krankheit leiden würde. Tatsächlich war Meysel seit Jahren unheilbar krank und seit Monaten ein Pflegefall. Sie konnte nicht mehr allein gehen, war oft verwirrt und hatte keine Lebensfreude mehr. Sie war rund um die Uhr auf die Hilfe einer Pflegerin angewiesen.


    Letzte Ruhe neben John


    Vor ihrem Tod hatte Meysel festgelegt, wie sie beerdigt werden will. „Ihre Leiche wird verbrannt. Die Asche wird neben der Urne von Inges Ehemann John Olden beigesetzt. So hat sie es sich gewünscht", sagte ihr Betreuer Peter Knuth.


    Eine Straße oder ein Brunnen


    Inzwischen forderten Politiker, dass Meysel für ihr Lebenswerk geehrt wird. Peter Gauweiler (CSU), Vize im Kulturausschuss des Bundestags, sagte: „Sie hat dem Nachkriegsdeutschland eines von vielen menschlichen Gesichtern gegeben. Deshalb sollte Berlin als Stadt des Films ihr eine Straße oder zumindest einen Brunenn widmen.“ Einen Inge-Meysel-Platz forderte der FDP-Bundestagsabgeordnete Rainer Funke: „Inge Meysels Verdienste sollten in ihrer Geburtsstadt Berlin gewürdigt werden.“


    Tod im Schlaf


    Am Abend vor ihrem Ableben soll Meysel gespürt haben, dass es mit ihr zu Ende ging. Auf ihrem Gesicht habe sie ein letztes Lächeln gehabt, meldete „Bild am Sonntag“.


    Entdeckt worden sei die Tote am Samstag um sechs Uhr morgens von Pflegeschwester Eva. Um drei Uhr nachts habe sie noch gelebt.


    Nach Auffinden der Leiche rief Eva dem Bericht zufolge einen Arzt und Inge Meysels Vertrauten und Betreuer Peter Knuth herbei. Doch der Mediziner habe nur den Herzstillstand diagnostizieren können. Knuth sei der letzte Mensch gewesen, mit dem sich Inge Meysel vor ihrem Tod unterhalten habe, er sei sich sicher: „Inge starb friedlich im Schlaf. Sie hatte keine Schmerzen, als sie von uns gegangen ist.“


    Der letzte Abend


    An Inge Meysels letztem Abend habe der Vertraute noch an ihrem Bett gesessen – und es sei so gewesen, als ob die Schauspielerin den nahenden Tod gespürt habe.


    Peter Knuth sagte gerührt: „Inge hielt meine Hand ganz fest. Mit einem Lächeln sagte sie: ,Ich hab dich sehr, sehr lieb.‘ Das ging mir ans Herz, hatte ich doch das seltsame Gefühl, dass dies ein ganz besonderer Moment ist.“ Immer habe sie davon gesprochen, bald wieder zu Hause zu sein.“ Ihre letzten Worte: „Ich will bei Mama und Papa sein.“


    Am Samstag um 11 Uhr wurde der Sarg mit Inge Meysels Leichnam in einem silberfarbenen Mercedes nach Harburg zu einem Bestattungsunternehmen gebracht.


    Quelle



  • In einem bereits vor Jahren hinterlegten Testament soll Inge Meysel ihrer Adoptivtochter die Villa am Hamburger Elbufer vermacht haben.


    Wie groß das gesamte Vermögen ist, das die am Samstag verstorbene Schauspielerin hinterlässt, ist nicht bekannt. Wie „Bild“ berichtet, soll Inge Meysels Testament nach der der Einäscherung am 23. Juli eröffnet werden.


    Nach Informationen der Zeitung will die Adoptivtochter die Villa versteigern. Der Sänger und Schauspieler Freddy Quinn setzt sich dafür ein, dass in der Villa der am Wochenende verstorbenen Schauspielerin Inge Meysel in Bullenhausen eine Gedenkstätte eingerichtet wird. „Ich fände es schade, wenn das Haus von Inge Meysel verkauft werden würde", sagte Quinn der „Bild“-Zeitung. Es wäre gut, wenn dort eine Gedenkstätte, entstehen könnte, der an ihr Leben und Wirken erinnere.


    Martin Woestmeyer, kulturpolitischer Sprecher der Hamburger FDP, unterstützt die Forderung. Er sagte, ein Museum in ihrem Haus „würde die vielseitige und quirlige Persönlichkeit von Inge Meysel am besten würdigen“.


    Quelle

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