Diabetes = Zuckerkrankheit

  • Mir fällt gerade auf, dass hier zwar viele verschiedene Krankheiten besprochen werden, jedoch über Diabetes so gut wie nichts zu finden ist. Natürlich könnte man vermuten, dass Diabetiker sich zu genüge in eigens dafür eingerichteten Foren austauschen können. Aber zum einen ist die Zuckerkrankheit inzwischen eine weit verbreitete "Volksseuche" von der ich hier sicher nicht der einzig Betroffene bin, zum anderen sollten auch (Noch-) Nicht-Diabetiker etwas über die Krankheit und den "Opfern" wissen.


    Anlass für die Idee hier zu schreiben war ein Gespräch, dass ich neulich in der Arbeit hatte. Ein Kollege hat es ganz gut mit mir gemeint, als er erfuhr, dass ich Diabetiker bin. Er wollte wissen, wo ich meinen Insulinvorrat lagere, damit er (er ist bei der Feuerwehr und hat da irgend was gelernt :rolleyes: ) im Notfall helfen könnte. Jetzt ist es aber so, dass man bei Insulinmangel bzw. zu hohem Blutzuckerspiegel sich meist recht gut selbst zu helfen weiß. Nur bei starkem Unterzucker (durch zu viel Insulin bzw. zu wenig Kohlenhydrate) könnte man hilflos rum liegen. Dann wäre aber eine noch so gut gemeinte Insulinzufuhr lebensgefährlich.


    Fazit: Besser keinem verraten, dass man Diabetiker ist! ?
    Die bessere Vorgehensweise scheint mir aber eine breite Informationspolitik zu sein. So würde ich hier gerne, ganz ohne Fachchinesisch, etwas über mein "Hobby" erzählen und auch über das eine oder andere diskutieren.


    Besteht Interesse? Dann mal los mit Fragen, Anregungen, Neuigkeiten..... :)

  • Ich weiß es nicht genau, glaube aber ein Typ 2 zu sein. Die Sache ist ein wenig kompliziert. Noch vor ein paar Jahren da war die Welt noch für Diabetologen und Internisten "in Ordnung". Wer schon in jungen Jahren erkrankte und dazu spindeldürr war, war Typ 1. Wer hingegen Übergewicht hatte, wurde ganz einfach als Typ 2er eingeteilt.


    Inzwischen ist die Frage des Typs für mich nicht mehr so wichtig. Ich bin Insulinpflichtig und werde somit fast genauso wie ein Typ1 behandelt.


    Es wird machmal auch noch weiter unterteilt und auch "Mischformen" sind gewissermaßen möglich.

    Grüße vom Gyuri

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  • Ist es nicht so dass aus jedem Typ 2 (IIDM) früher oder später ein Typ 1 (IDDM) Diabetiker wird weil die Langerhans'schen Inseln sich mit der Insulinproduktion "überanstrengen" und daran eingehen und deshalb irgendwann mal gar kein Insulin produziert wird? :gruebel:

  • Hallo Dog :wink:
    du hast zwar irgendwie recht, die Klassifizierung findet aber nach anderen Regeln statt.
    Da geht es im Prinzip nur darum, ob primär die Beichspeicheldrüse aufhört, zu arbeiten (Typ 1) oder ob anfänglich sogar eine Überproduktion von Insulin stattfindet, jedoch das Insulin nicht richtig transportiert werden kann (Typ 2), weil z.B. Fette die Zellen "verstopfen".


    Es sind zwar im Grunde zwei ganz verschiedene Krankheiten, die aber ähnlich behandelt werden können. Der Typ 1 braucht zwingend Insulin. Der Typ 2 zuerst mal nicht, weil er ja sogar zu viel davon hat. Meist wird da (sicher auch auch aus Kostengründen) ein Medikament (Tabletten) verabreicht. Ich glaube aber, dass früher oder später jeder Typ 2 insulin braucht und dass der baldige Einstieg in die Spritztherapie auch dem Typ 2 Vorteile bringt. (keine Nebenwirkungen, besser steuerbare Zuckerwerte, keine "Diät")


    Neben Schwangerschaftsdiabetes, die als einzige Form heilen kann, wird heute noch in mehrere Gruppen eingeteilt. Eine Sonderform des Typ 1 (weiß ich noch nicht so lange) ist LADA. Damit meine ich aber nicht das Auto ..... :D

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  • Gibt es bei Diabetes eigentlich andere Medikationsmöglichkeiten als Spritzen?
    In Tablettenform oder so?


    Ich stelle es mir für mich persönlich unmöglich vor, wenn ich Diabetes bekommen würde und mich selbst spritzen müsste, da ich panische Angst vor Spritzen habe.
    Wenn ich beim Arzt eine Spritze (Impfung oder Blutabnahme) bekomme, dann weiß mein Hausarzt, dass er mich nur im liegen Pieksen kann, weil ich beim Anblick der Nadel schon aus den Latschen kippe.
    Und das meine ich wörtlich...
    Ich war nichtmal fähig mir damals die Thrombosespritzen selbst zu geben.

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  • Du ich glaub wenn es nicht anders geht, wirst du dich da wohl dran gewöhnen. Solange es noch nicht so schlimm ist, kann man die Krankheit auch mit Tabletten behandeln (bei manchen Leuten reicht am Anfang auch eine Ernährungsumstellung) aber irgendwann reicht das oftmals nicht mehr aus und man kommt ums Spritzen nicht mehr drumherum.

  • Hi, ich bin Typ1 (+ laut Diabetologen auch noch zusätzlich Typ2) und das Spritzen ist gar nicht schwer, tut nicht weh und ist recht einfach.


    Wenn es ums Überleben geht überwindet man schnell die Spritzangst.


    Der einzige nachteil bei Diabetes ist:


    Die gut gemeinten Ratschläge der " Gesunden " über sich ergehen zu lassen.
    Die meinen es zwar gut, haben aber meist keine Ahnung. :] X( :] X( X( :] X(


    Gruß Günter

    Gruß Günter



    [wave]Lachen ist schön und zudem gesund[/wave]


    "Freunde sind Gottes Entschuldigung für Verwande"
    (Georg Bernhard Shaw, anglo-irischer Dramatiker)

  • Beim Typ 1 gibt es nichts anderes als Insulin. Man ist gerade dabei, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem Medikamente inhalliert werden. Es ist mit Insulin aber so eine Sache richtig zu dosieren, weil es stark davon abhängt, wie man gerade einatmet. Auch braucht man viel mehr (teures) Insulin. Und über die möglichen Nebenwirkungen in der Lunge hat man sich auch noch keine Gedanken gemacht. Und dann gibt es noch so eine Methode, da wird das Insulin mit hohem Druck direkt in die Haut geschossen, ohne Nadel. Ein Bekannter hat das mal ausprobiert. Er hatte dabei Schmerzen und blaue Flecken. Ich glaube, er würde das Ding verschenken wenn es einer haben wollte.


    Beim Typ 2 wird, wie maxxx schon schrieb, aus verschiedenen Gründen erst mal ohne Insulin therapiert, weils billiger ist, aber auch um z.B. Gewicht zu reduzieren, was dann später eine Insulintherapie enorm erleichtern kann. Es ist aber so, dass die Bauchspeicheldrüse (BSD) viel zu viel arbeiten muss, weil der Körper mit dem Eigeninsulin nichts anzufangen weiß. Die BSD hört dann irgend wann mal auf und man muss spätestens dann auch als Typ 2er spritzen. Ich habe (ganz eigenwillig wie ich bin) gleich mit Insulin begonnen und lange Zeit nur sehr kleine Mengen gespritzt. Viele Ärzte sind heute der Meinung, dass meine Querköpfigkeit gar nicht mal so falsch ist. Bei einer Befragung gaben die meisten Fachärzte an, im Fall einer Erkrankung bei sich selbst gleich mit Insulin einzusteigen.


    Das Spritzen ist übrigens wirklich absolut schmerzfrei, wenn man es richtig macht. Alle mir bekannten Diabetiker mit Spritze haben nahezu das Gleiche berichtet:

    • Sich den Pen (so heist die Spritze in Kugelschreiberform) zum x-ten mal erklären lassen.
    • gewünschrtte Injektionsmenge eigestellt
    • Einstichstelle am Bauch frei gelegt
    • Nadel (meine sind Ø 0,25 mm und 8 mm lang - viel kleiner als eine "normale" Spritze) am Bauch angesetzt um dann beherzt zuzustechen
    • nicht getraut :D
    • hingeschaut und festgestellt: "Ja, bin ich denn schon drin?" 8o


    Eine neue Nadel spürt man nicht, die rutscht einfach so rein. Und keinem wird empfohlen die Nadel öfter zu verwenden. Sie ist als Einwegartikel ausgelegt.

  • Das mit dem "ich habs gut im Griff"... wenn ich das nur höre.
    Ist ja schön und gut..
    aber das erinnert mich an meine Tante.. die hatte das auch *im Griff* und keine 2 Wochen nachdem sie das sagte hiess es, ihr Bein muss amputiert werden. 3 weitere Wochen darauf ist sie gestorben (ich sage nicht, dass das wegen der D. war!!!)
    Das Problem mit vielen Krankheiten ist, dass man zwar sagen kann, und es auch glaubt, man hätte es im Griff, aber Tatsache ist, Krankheiten kann man nie 100%ig im Griff haben..... das ist nun mal keine Seifenblase..

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