Unfassbar! In Berlin wird unmittelbar am berühmten Bahnhof Friedrichstraße momentan gebaut. Ich komme da nun auch wieder mehrmals die Woche direkt an besagter Baustelle vorbei. Am Mittwoch gegen 10:00 wurde auf besagter Baustelle direkt am Westeingang des Bahnhofs ein Teil einer scharfen 250 kg Bombe aus dem 2. Weltkrieg. Die Bauarbeiter rollten die Bombe zur Seite (!) und das war's dann. Erst am Donnerstag um 11:30 wurde dann die Polizei alarmiert.
ZitatAlles anzeigenUm 15.10 Uhr sprengte dann Feuerwerker Bernd Nieter (59) die amerikanische Bombe. Nieter: "Im Umkreis von zwanzig Metern hätte niemand überlebt, wenn es zur Explosion gekommen wäre."
Die Meldung des Bombenfundes löste sofort bei Polizei, Bundesgrenzschutz, BVG und der Wasserschutzpolizei höchste Alarmstufe aus. Das Gebiet um einen der verkehrsreichsten Bahnhöfe der Stadt wurde weiträumig abgesperrt. Nichts ging mehr im Bereich Reichstagsufer, Friedrichstraße, Unter den Linden, Oranienburger Straße, Wilhelm- und Luisenstraße. Dazu wurde der Zugverkehr der S-, U- sowie Fernbahn zeitweise unterbrochen, der Schiffsverkehr auf der Spree ruhte. Etwa 700 Menschen wurden direkt aus dem Bahnhof Friedrichstraße und weitere 200 aus benachbarten Gebäuden in Sicherheit gebracht. Mehrere zehntausend Fahrgäste mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen.
Kurz nach 13 Uhr traf Sprengmeister Bernd Nieter an der Fundstelle ein. Der erfahrene Beamte - er entschärfte bereits mehr als hundert Großbomben - untersuchte die Bombe und stellte fest, dass sie nicht mehr komplett war. "Es rieselte weißes Pulver, also TNT, heraus. Das machte die Sache besonders gefährlich", sagte er. Da der Zünder beschädigt war, gab es nur eine Entscheidung. Die Bombe musste gesprengt werden. Nieter baggerte ein zwei Meter tiefes Loch, schob vorsichtig den Sprengkörper hinein und deckte ihn mit Erdreich und Planen zu. Zuvor hatte er eine elektrische Zündladung an dem rostigen Sprengsatz installiert. Danach wurden die Sicherungsmaßnahmen nochmals verschärft und Neugierige aufgefordert, in Deckung zu gehen. Schließlich um 15.10 Uhr zündete Nieter aus sicherer Deckung in hundert Metern Entfernung die Bombe. Bei der Detonation flog die schwarze Plane rund zwei Meter in die Höhe, ein dumpfer Knall war zu hören, die Druckwelle zu spüren. Dann war alles vorbei. Minuten später wurden sämtliche Sperrungen wieder aufgehoben, der Zugverkehr rollte wieder an. Allerdings wird man jetzt nicht zur Tagesordnung übergehen. Polizeisprecherin Heike Gundlach: "Natürlich müssen wir der Frage nachgehen, weshalb die Bombe 24 Stunden lang unbeaufsichtigt vor dem Bahnhof lag."
Quelle: http://www.welt.de
Unfassbar wenn man bedenkt dass eine so große Gefahrenquelle dort einfach so umherliegt. Der Bahnhof Friedrichstraße ist der wichtigeste Knotenpunkt von Nord-Süd und Ost-West Strecken in Berlin. Täglich kommen dort viele Zehntausende Menschen lang, nicht auszudenken wenn die Bombe bei diesem grob fahrlässigen Verhalten detoniert wäre!